Schritte
=----- Abteilung I ——-— Abteilung II == POS
Nummer das Versuches
Abb. 4: Schrittzahlen zur Lösung der 3-Scheiben-Aufgabe des T vH
bei wiederholter Durchführung.
Version(2 mal Position A auf C, 1 mal A auf B, danach Erklärung einer Lösungsregel und dann viermaliger Umbau) durchgeführt.
Abb. 4 läßt erkennen, daß die lernbehinderten Schüler zunächst Schwierigkeiten mit der Neuartigkeit der Aufgabe haben, dann aber in selbstgesteuerten Lernverläufen zu einer Verminderung der Schrittzahlen kommen, mit einer vorübergehenden Verschlechterung nach Veränderung der Aufgabenstellung.
Die schwerere Vier-Scheiben-Version führt nach der Regelerklärung insbesondere bei der leistungsstärkeren Gruppe der Hilfsschüler zu einer Verringerung der Schrittzahl, weniger jedoch zu einer Verminderung des Zeitbedarfs(siehe Abb. 5), der nach Veränderung der Aufgabenstellung sofort im Gegensatz zu den POSSchülern wieder erheblich ansteigt.(Bei einer weiteren Erhöhung der Schwierigkeit mit der Fünf-Scheiben-Version kommt es allerdings dann hinsichtlich des Zeitbedarfs zu einem zunehmenden
Erich Kurth& Uwe Streibhardt
Längsschnittstudie bei lernbehinderten Kindern
Abteilung I ——— Abteilung II POS
3 4 5
Nummer des Versuches
Abb. 5: Zeitbedarf bei Lösung der 4-Scheiben-Aufgabe des T v H bei
wiederholter Durchführung und einer Hilfe(nach 3.).
Auseinanderklaffen der Verlaufskurven.) Die ermittelten Korrelationen zum HAWIK-IQ(siehe Tab. 5 sowie auch Streibhardt 1990) sind im Regelschulbereich(POS) in beiden Werten statistisch signifikant, am deutlichsten bezüglich der Lösungszeiten, während die Sonderschüler eher Korrelationen mit den Schrittzahlen zeigen. POS-Schüler, die im Intelligenztest gut abschneiden, zeigen hier ein rasches Lösungstempo. Hilfsschüler kommen durch selbstgesteuerte Lernvorgänge auch zum Ergebnis, was mehr Zeit kostet, jedoch hinsichtlich
Tabelle 5: Korrelationen rı zwischen Parametern des Problemlöseverhaltens(Schrittzahlen S und Lösungszeiten T gemittelt f. 3- und 4Scheibenversion) und dem HAWIK-IQ in der
POS Sonderschule Ss—,39—.42 T—61(.08)
(): ohne statistische Signifikanz
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 3, 1991
der Schrittzahl wiederum mit dem Intelligenztest korreliert(aus der Korrelationshöhe wird deutlich, daß natürlich auch andere psychische Komponenten beteiligt sind). Die gefundenen Zusammenhänge erscheinen uns auch insofern als interessant, als sie für die untersuchten Stichproben-Altersgruppen zugleich auch Validitätsaspekte des verwendeten konventionellen Intelligenztests berühren.
Dabei ist natürlich zu beachten, daß die hier eingesetzte Problemaufgabe eine vergleichsweise sehr viel weniger komplexe und fixierte Struktur hat als die etwa von Putz-Osterloh(1981) oder Dörner et al.(1983) verwendeten Aufgaben, bei denen kaum Zusammenhänge erkennbar waren. Außerdem beziehen sich unsere Ergebnisse auf das Schulalter.
Bedingungsanalysen
Längsschnittanalysen der Entwicklung müssen, auch wenn sie, wie in unserem
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