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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Alfred Fries*

Der FPI-K(Freiburger Persönlichkeitsin­ventar-Kurzform; Autoren: Fahrenberg & Selg& Hampel Göttingen 1973

Das Freiburger Persönlichkeitsinventar ist ein mehrdimensionaler Persönlich­keitstest. Im Hinblick auf eine nicht zu hohe zeitliche Belastung der Untersu­chungspersonen wurde die Kurzform mit 76 Items gewählt.

Mit den neun faktorenanalytisch gewon­nenen Skalen des FPI sollen folgende, operational definierte Eigenschaftsdi­mensionen gemessen werden: Nervosität, spontane Aggressivität, Depressivität, Er­regbarkeit, Geselligkeit, Gelassenheit, re­aktive Aggressivität und Dominanzstre­ben, Gehemmtheit, Offenheit. Die drei Zusatzskalen repräsentieren die Eigen­schaftsdimensionen: Extraversion, emo­tionale Labilität und Maskulinität. Die Autoren weisen noch daraufhin, daß die verbalen Bezeichnungen nurHilfsbe­nennungen sind, die den gemeinsamen Nenner des Itemmusters zu fassen ver­suchen.

Die Normen der FPI-Kurzform sind nur in vier Quartilwerten tabelliert; in unse­rer Untersuchung sind die Quartilwerte auf die Einzelstichproben Männer /Frau­en nach Alter bezogen.

Angaben zum Ort der Untersuchung, Verteilung nach Geschlechtszugehörigkeit und Alter der befragten Personen

Die Untersuchung wurde in einem über­wiegend landwirtschaftlich strukturier­ten Dorf durchgeführt. Ein Student ver­teilte die Fragebögen an ihm zum Teil bekannte Personen. Daraus läßt sich auch der höhere Anteil jüngerer Perso­nen an der Untersuchung erklären. Auf die Erfassung des Berufes der Personen wurde aus Gründen der Anonymitäts­wahrung verzichtet, da der Student selbst aus dem Dorf stammte und ihm viele Personen der Untersuchung persönlich bekannt waren. Mit dem Verzicht auf die Angaben zum Beruf sollte eine nachträglich mögliche Identifizierung der Angaben verhindert werden.

Von den ausgeteilten 200 Fragebögen kamen 120 Fragebögen zur Auswertung

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Einstellungen gegenüber körperbehinderten Menschen

Tabelle 1: Auswertung der EBK-Skala in Abhängigkeit der prozentualen(%) Häufigkeiten der Antwortkategorien: völlig/weitgehend-teilweise-kaum /gar nicht.

EBK-Skala Grad der Zustimmung(zusammengefaßte Kategorien) Dimension Items völlig weitgehend teilweise kaum gar nicht Unbehagen Item 3 33,61% 35,29% 31,09% bei Kontakt Item 4 3,39% 18,64% 67,79% mit Item 7 20,00% 34,17% 45,84% Behinderten Item 11 25,86% 34,48% 39,65% Item 13 19.65% 24,79% 55,56% Item 14 34,17% 23,33% 42,50% Item 17 41,38% 34,48% 24,14% Item 19 35,90% 32,48% 31,62% Item 22 52,13% 26,50% 21,36% Item 24 29,30% 41,38% 25,00% Item 31 6,84% 28,21% 64,96% Item 38 67,52% 22,22% 10,25% Emotionale Item 16 41,38% 34,48% 24,14% Unausgewo- Item 21 21,93% 35,96% 42,10% genheit Item 30 16,24% 36,62% 52,14% Körperbe- Item 33 6,90% 29,31% 63,79% hinderter Item 36 10,43% 39,13% 50,43% Ablehnung Item 1 44,07% 41,53% 14,40% soz. Integr. Item 8 17,65% 15,13% 67,23% Körperbe- Item 10 15,65% 28,70% 55,65% hinderter Item 20 21,55% 39,66% 38,80% Anmerkung: Die aufgeführten Mittelwerte beziehen sich auf eine S-stufige Beantwortungsskala. Mittelwerte Dimension I: Kontaktunbehagen: 3.417 Mittelwerte Dimension II: Emotionale Unausgewogenheit: 3.627 Mittelwerte Dimension III: Soziale Integration: 3.381 zurück. 72 Personen(= 60,5%) waren Ergebnisse! männlich, 47 Personen(= 39,5%) waren weiblich. Bei einer Person fehlten die Ergebnisse Angaben zum Geschlecht. Geschlechts- zum EBK-Einstellungstest spezifische Altersunterschiede bestan-(Gesamtpopulation)

den nicht.

Das Durchschnittsalter der befragten Personen betrug 27;2 Jahre. Es ergab sich folgende Einteilung nach Alters­gruppen(bei zwei Personen fehlten die Angaben zum Alter): Altersgruppe 9-20 Jahre: Altersgruppe 2140 Jahre: Altersgruppe 4160 Jahre: N=16(13,56%) Altersgruppe 6175 Jahre: N= 6( 5,18%) Die Altersverteilung zeigt, daß man da­von ausgehen kann, daß die befragten Personen als nicht repräsentativ für die Altersstruktur des Dorfes angesehen wer­den können. Festzuhalten ist weiter, daß unter 10% der Personen angaben, behin­derte Menschen zu kennen bzw. Kon­takt zu behinderten Menschen zu haben. Aus diesen Gründen wurde die Frage ei­ner Beziehung zwischen Kontakt und Einstellung in der Auswertung der Unter­suchung nicht weiter berücksichtigt.

N= 54(45,76%) N= 42(35,60%)

HEILPÄDAGOGISCHE

Unabhängig von den Variablen Alter, Geschlecht und der Ausprägung in den FPI-Dimensionen ergab sich für den EBK-Test folgende Auswertung, deren Ergebnisse in der Tabelle 1 dargestellt sind.

Diese Form der Darstellung wurde ge­wählt, da eine Auswertung der Ergeb­nisse nur nach den Mittelwerten für eine detaillierte Analyse weniger geeignet scheint.

Diese Form der Darstellung wurde ge­wählt, da eine Auswertung der Ergebnisse nur nach den Mittelwerten für eine de­taillierte Analyse wenig geeignet scheint.

1 An dieser Stelle sei ein besonderer Dank an Frau Dr. Irene Haubitz vom Rechenzen­trum ausgesporchen für die hilfreiche Un­terstützung bei der Errechnung der Daten.

FORSCHUNG Band XVII, Heft 3, 1991