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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Tabelle 1: Parallelisierung von je 17 Psychiatriepatienten und Klienten eines Heilpädagogischen Heimes nach summenscores aus 72(vierfach gestuften) items des Heidelberger-Kompetenz-Inventars.

Holger Probst& Beate Gleim

Psychiatrisches

Heilpädagogisches

- Versorgung schwergeistig- und mehrfachbehinderter Erwachsener

im Psychiatrischen Krankenhaus und im Heilpä

zugunsten der Klienten des Heilpädagogischen Heimes.

Paar-NT. Krankenhaus Heim Differenz Paar-Nr. Psychiatrisches_Heilpädagogisches Differenz Krankenhaus Heim 1 99 98+1

2 99 103-4 1 12 18- 6 3 107 104+3 2 15 30 15 4 114 115- 1 3 18 3921 5 124 127-3 4 21 57°36 6 130 128+2 S 24 6339 7 146 152-6 6 24 6642 8 155 156- 1 7 24 6642 9 160 156+4 8 30 6939 10 165 167-2 9 30 7545 11 168 168 0 10 33 7542 12 171 169+2 11 33 7542 13 172 173- 1 12 33 78 45 14 174 178 4 13 33 8148 15 188 184+4 14 36 10266 16 196 194+2 15 42 10563 17 204 200+4 16 51 11766 17 54 12066 0 18 57 129-72 19 60 132-72 20 60 13878 21 72 14179 . 22 81 153-n Wir erwarten: 23 84 171= 87 1. Die nach aktueller Einschätzung ee N N do= se

gleich kompetenten Klienten(N= 17+ 17, beurteilt nach dem Heidel­berger-Kompetenz-Inventar) der heil­pädagogischen und der medizinisch­pflegerisch orientierten Einrichtung unterschieden sich vor mehr als zehn Jahren bedeutsam zugunsten der aktuellen Patienten des Psychiatri­schen Krankenhauses.

. Die 25 Bewohner des Heilpädagogi­

schen Heimes, die nach aktueller Ein­schätzung(mit Straßmeier-Skalen) kompetenter sind als ihre analogen Paarlinge im Psychiatrischen Kranken­haus, waren dies vor mehr als zehn Jahren noch nicht, sondern waren gleich oder stärker retardiert.

Beide Hypothesen setzen darauf, daß zehn Jahre pädagogischer Versorgung im Gegensatz zu forgesetzter medizi­nischer Versorgung bedeutsame Per­sönlichkeitsentwicklung der Intensiv Be­hinderten bewirken.

Dritter Schritt: Herstellen anamnestischer Portraits

Über den Zustand der 84 Patienten, wie er vor 1980 bestand, geben die Kranken­

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Anamnestisches Portrait Bernd H.

Diagnose: Schwachsinn erheblichen Grades(Idiotie)

Kompetenzen:

vollständig in allen Belangen hilfs- und pflegebedürftig, ist unsauber, muß gewaschen werden, muß zu jeder Mahlzeit vollständig gefüttert werden.

eine sprachliche Verständigung ist nicht möglich, er stößt nur unartiku­lierte Laute aus, lallt.

kann sich nicht beschäftigen, sitzt stumpf mit angezogenen Beinen im

Raum auf dem Fußboden. hat keine Beziehung zu Mitpatienten.

ist nicht zu fördern, auch nicht individuell in einer Beschäftigungsgruppe, dazu ist er zu tiefstehend.

Verhalten:

erethisches Verhalten, zerreißt Leib- und Bettwäsche, ist aggressiv und greift andere an.

schmiert mit Kot.

Hospitalismus einschließlich gewisser autistischer Züge.

(Heilpädagogisches Heim Langenfeld; aktuell 30 Entwicklungsmonate, Summe aus « drei Straßmeier-Skalen, siehe Tab. 2, Paar Nr. 2; EA Selbstversorgung 18 Monate)

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVI, Heft 4, 1990

Tabelle 2: Entwicklungsdifferente, intern rangplatzgleiche Patienten ischen Heim (Entwicklungsmonate aus drei Straßmeier-Skalen). Alle Differenzen