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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Erwin Breitenbach& Christine Plahl- Veränderungen im Störungsbild sprachbehinderter Vorschulkinder

Prozent Mehrzahl der Kinder nach zweijährigem SVE-Besuch entlassen(51 Prozent) und nur noch knapp 38 Prozent verließen die

Regelschule SVE nach et Jahr. Der Anteil der Kin­der, die die SVE drei Jahre lang besuch­ten, blieb annähernd gleich(Abb. 1). Abbildung 2 zeigt deutlich, daß auch bei der Einschulung eine Trendumkehrung zu beobachten ist. Im Zeitraum von

Sprachheilschule 19801983 wurden fast 54 Prozent der SVE-Kinder in die Regelschule und et­wa 34 Prozent in die Sprachheilschule eingeschult. Von 1986 bis 1989 gingen dagegen 54 Prozent in die Sprachheil­schule und nur noch 39 Prozent in die Regelschule. Der Anteil der SVE-Kin­

EN as SE Zn der, die an eine Sonderschule für Lern­behinderte überwiesen wurden, stieg leicht um knapp 5 Prozent. Bei der Ein­

Schule für schulung in die Sonderschule für Geistig­BL A geistig Behinderte behinderte waren keine Veränderungen

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1980- 1983 1986- 1989 zu beobachten. Die hier gefundenen Un­

terschiede zwischen den beiden Unter­

Abb. 2: Entlassung der SVE-Kinder an die verschiedenen Schulen suchungsgruppen erreichten keine sta­tistische Signifikanz.

Sprach- und Sprechauffälligkeiten

Prozent [9]

Die Analyse ergab, daß in den Akten der Kinder aus den Jahren 19801983 vor­wiegend Stammeln, Stottern und Dys­grammatismus als Sprach- und Sprech­auffälligkeiten zu finden sind. Der An­teil dieser Auffälligkeiten hat sich auch in den Jahren 19861989 nur gering­fügig verändert. Eine deutliche Zunah­me um 17 Prozent ist dagegen beim ge­ringen Wortschatz, um 20 Prozent bei der verwaschenen Artikulation und etwa um 3 Prozent bei Wortfindungsstörun­gen zu verzeichnen(Abb. 3). Das Spek­trum der Auffälligkeiten scheint in die­sem Bereich größer geworden zu sein. Die registrierten Gruppenunterschiede sind statistisch signifikant(p< 0.1; Fisher­

Pitman-Test). 1980- 1983 1986- 1989 Weiterhin zeigen die Daten eine Zunah­4 m Verwägchene Artikulation me der Komplexität im Störungsbild. 2 MUT UMIOS Stammeln 7 Unverständliche Sprache 1980 bis 1983 wird das gleichzeitige 8 Dysgrammatiemus 8 ger. Sprachverständnis Auftreten von drei unterschiedlichen 4 geringer Wortschatz 9 Stimmsatörungen Störungen bei knapp 54 Prozent der 5 Wortfindungsstörungen 10 LKG Kinder und das gleichzeitige Auftreten von vier und mehr Sprach- und Sprech­Abb. 3: Sprach- und Sprechauffälligkeiten auffälligkeiten bei 23 Prozent der Kin­

174 HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVI, Heft 4, 1990