Das Versagen der deutschen Heilpädagogik— Der Personstatus der Schwerstbehinderten
Zwei Argumente gegen Anstötz Stellungnahme zu Ch. Anstötz: und das Recht auf Leben“
Von Heinrich Schurad
Mit zwei Argumenten unter vielen fordert Anstötz besonders zum Widerspruch heraus, einmal mit dem Vorwurf der Rückständigkeit der deutschsprachigen Heilpädagogik in fundamentalen ehtischen Fragestellungen, zum anderen mit der Darstellung Singers u.a. bezüglich des Person-Status menschlicher Lebewesen. Die Gegenpositionen des Autors, daß für die deutschsprachige Heil- und Sonderpädagogik kein Bedarf an einer Position besteht, die das Töten von Menschen legitimiert— die Erfahrungen aus der NS-Zeit können vielmehr als didaktisches Lehrstück in Sachen Ethik deutlicher an das Ausland vermittelt werden—, daß der Personalbegriff als primär philosophisch-anthropologischer denkbar ungeeignet ist, um das Töten von Menschen zu rechtfertigen und den Vorwurf . des„„‚Gattungsegoismus‘‘ gelten zu lassen, machen die Unlogik der Position von Anstötz deutlich, da der Mensch als Geist-Seele-Leib-Einheit ein unabtrennbares Prinzip von Leben und Lernen darstellt.
der entfacht zu haben.
Anstötz darf für sich in Anspruch nehmen, in seinen Artikeln zur ethischen
deutschsprachigen Heilpädagogik
„Ethik der Heilpädagogik
Especially two arguments of Anstötz seem to be contradictory to the usual scientific opinion. On the one hand he asserts, that the german pedagogy for special education of severely and profoundly mentally handycapped children is antiquated in ethics. On the other hand the representation of Singers thesis, that profoundly handycapped are not persons, is a very contradictory argument.
The first argument: There is no need to legitimate killing of human persons because of ethical view. The experience with the„Drittes Reich‘ and NSideology should be imported to other countries as a didactic play for“reasonable” killing.
The second argument: The term“person” includes a philosophic-anthropological conception and therefore isn’t qualified to legitimate killing of human beings(f.e.: profoundly mentally handycapped).. The illogical position of Anstötz leads to“petitio principii” because man as body-spirit-soulunit represents an unique and inviolable principle of living and learning.
maliter mit der NS-Zeit in Beziehung zu bringen(Vorwurf des Dogmatismus). Er
Rechtfertigung des Tötens z.B. Schwerstbehinderter(vgl. Anstötz 1988; 1989) eine furiose Diskussion um den Stellenwert des Lebens schwerstbehinderter Menschen bzw. des Rechts auf Leben der angesprochenen Klientel vor dem Hintergrund einer Ethik-Konstitution
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Dabei haut er mit Keulenschlägen auf eine in Fragen der Ethik nach seiner Meinung eher„provinzielle‘ Heilpädagogik ein und unterstellt ihr im Grunde einen leichtfertigen Umgang mit ethischen Fragestellungen und scheut sich dabei nicht, auch die Nachkriegszeit for
argumentiert aus der Position des Kritischen Rationalismus und einer ihr nahestehenden Analytischen Philosophie, die im Umgang mit dem Faktor„Mensch und seine Welt“ sehr transparent argumentiert und den„Stückwerkcharakter“‘ von wissenschaftlicher Theorie und Er
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVI, Heft 4, 1990