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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Dietrich Kratzsch*

Revision des jugendstrafrechtlichen Subsidiaritätsprinzips

stimmtheit der betreffenden Gesetzes­regelung(nicht ausreichen) ist nicht nur als Nachteil, sondern durchaus auch als Optimierungschance zu werten: als Möglichkeit, in casu die gebotene Balance zwischen beiden Erziehungsformen her­zustellen. Die Bedeutung der vorgeschla­genen Neufassung des$ 5 Abs.2 liegt insoweit darin, daß sie sich bei der Fest­

legung der Maßstäbe an überprüften Er­ziehungsgrundsätzen orientiert und da­mitFehler* des geltenden$ 5 Abs.2, die geradezu zum Gesetzesungehorsam auffordern, vermeidet.

Zusammenfassend kann bei Zugrundele­gung der unterbreiteten Gesetzesvor­schläge von einem viel beschworenen Ende der Erziehung im Jugendstraf­

recht gewiß nicht die Rede sein. Aller­dings dürften die Erörterungen auch ge­zeigt haben, daß dem JGG eine überal­terte Erziehungskonzeption zugrunde liegt, die dringend der Revision bedarf. Das modifizierte Subsidiaritätsprinzip könnte dabei generell die Rolle eines Schrittmachers übernehmen.

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