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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Holger Probst- Gespräch mit Frau Karola v. Bracken über den Begründer der HEILPÄDAGOGISCHEN FORSCHUNG

absolvierte, war er maßgeblich an der hochschulpolitischen Reform des von v. Bracken geleiteten Instituts betei­

v. Bracken für das Marburger Institut vermachte.

1955 die ersten Lehrgänge zur Aus­bildung von Sonderschullehrern in Marburg leitete.

ligt. Ursula Mutters: Pädagogin im Ker­stin-Heim für geistig behinderte Kin- Arno Schulze: Pädagogischer Mitar­Ullrich Kasztantowicz: Professor für

Allgemeine Behindertenpädagogik und Heilpädagogische Verfahren am Marburger Institut bis 1989. Kasztan­towicz erhielt unter v. Bracken die Stelle eines Akademischen Rates. Er stand 1969 als Lehrender auf der Sei­te der revoltierenden Studenten und wurde der erste gewählte Instituts­leiter; er förderte die Integrations­bewegung und die musischen Elemen­te der Sonderschullehrerausbildung in Marburg. Langjähriges Mitglied des Bundesvorstandes der Lebenshilfe. Er verstarb 1994.

Max Kirmsse(1877-1946): Sonder­

pädagoge(Anormalenlehrer) und produktiver Historiker der Heilpäd­agogik, Rektor einer Sonderschule in Idstein im Taunus. Er hinterließ ei­nen Schatz erziehungswissenschaft­licher und jugendpsychiatrischer Schriften, die seine Witwe Helmut

der in Neuhöfe bei Marburg. Sie war bis 1992 Lehrerin und Leiterin der bestens beleumundetenZwergschu­le in Marburg-Wehrshausen, welche durch das Engagement verständiger Eltern der Schließung zugunsten von Mittelpunktschulen entging. Ihr Mann Tom Mutters, gebürtiger Holländer, ist der(Mit-)Gründer der Lebenshilfe e.V. Er war von 1960 bis 1989 ihr Bundesgeschäftsführer.

Wilhelm Peters: Professor der Psycho­

logie in Jena und v. Brackens Lehrer dortselbst. 1880 in Wien geboren, 1904 von Wilhelm Wundt promoviert. Emigrierte unter dem Faschismus nach England und in die Türkei. Er kehrte Anfang der S0er Jahre nach Würzburg zurück.

Dr. Wilhelm Schade: Sonderschul­

rektor aus Kassel, der im Auftrag des Hessischen Kultusministeriums bis

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XX, Heft 4, 1994

beiter und Sprachheilpädagoge im Marburger Institut bis 1986.

Hermann Stutte(1909-1982): Profes­

sor der Kinder-und Jugendpsychiatrie mit Nähe zur Sozialpädagogik in Marburg. 1976 Dr. h.c. des Mar­burger Fachbereichs Erziehungswis­senschaft. Schüler des umstrittenen Psychiaters Villinger, der unter dem Hitlerfaschismus in die Euthanasie Behinderter verwickelt war. Stutte selbst war Gutachter am Erbgesund­heitsgericht und befand über die Ste­rilisierung Behinderter. Er ging 1946 mit Villinger von Tübingen nach Marburg.

Wilhelm Witte: Professor der Allge­

meinen Psychologie, H. v. Brackens Doktorvater; er lehrte zuletzt in Regensburg.

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