Hans-Peter Langfeldt& Franz. B. Wember+ 30 Jahre HEILPADAGOGISCHE FORSCHUNG: Bestandsaufnahme und inhaltsanal ytische Reflexionen
Länge der Beiträge hier nicht berücksichtigt wird. Zum anderen zeigt‘ sich, daß der Eindruck eines von Anfang an gleich großen Publikationsvolumens mit stagnierendem Wachstum verschwindet, wenn man die Anzahl der Beiträge pro Band auf die Kalenderjahre relativiert, in denen diese Beiträge veröffentlicht wurden. Das Bild eines stagnierenden Wachstums ändert sich, wenn man betrachtet, wieviele eigenständige Arbeiten in der HEILPÄDAGOGISCHEN FORSCHUNG pTrO Kalenderjahr erschienen sind. Dazu muß man die Anzahl der Beiträge in Bänden, die einem Publikationszeitraum von 2, 3 oder 4 Jahren entsprechen, durch die Anzahl der Kalenderjahre dividieren. Es zeigt sich, daß das Publikationsvolumen tatsächlich zugenommen hat, weil die Einzelhefte in immer kürzeren Abständen erschienen sind und seit 1983 konstant ein vollständiger Band pro Kalenderjahr vorliegt— eine Ausnahme bildet hier lediglich der Doppelband 1986/87. Drei Entwicklungsphasen werden erkennbar: (1) In der Gründungsphase der 60er Jahre erscheinen zunächst 3, dann etwa 8 Hauptbeiträge pro Jahr. (2) In der Konsolidierungsphase, die
von 1971 bis etwa 1982 reicht, nimmt das Publikationsvolumen zu, und es erscheinen 11 bis 15 Arbeiten pro Jahr.
Ab 1983 setzt ein erneutes Wachstum ein. Mit Ausnahme des Doppeljahrgangs 1986/87, in dem sie auf 10 Beiträge absinkt, nimmt die jährliche Publikationsrate auf mindestens 17 bis höchstens 24 Beiträge zu und bleibt bis zum Jahre 1994 auf diesem vergleichsweise hohen Niveau.
3)
Die Entwicklung des Publikationsvolumens in der HEILPÄDAGOGISCHEN FORSCHUNG zeigt folglich, vereinfacht gesprochen, trotz schwieriger Anfänge ein dynamisches Wachstum bis hinein in die Gegenwart, das sich in eine Gründungsphase in den 60er Jahren, in eine Konsolidierungsphase in den 70er Jahren und in eine Stabilisierungsphase auf hohem Niveau in den 80er Jahren unterteilen läßt, die um einen Wert von 20 oszilliert. Eine solche Entwicklung entspricht durchaus den typischen Wachstumsverläufen, wie sie Solla Price(1974) für viele andere Gebiete von Wissenschaft und Forschung nachgewiesen hat. Mehr noch als solche bloß quantitativen
Kennwerte dürften die Leserinnen und Leser dieser Zeitschrift jedoch qualitative Fragestellungen interessieren: Welche Probleme wurden wie oft und mit welchen Methoden behandelt, welche Fragen gestellt und wie beantwortet?
Inhaltsanalysen: Methode
Um die bislang erschienen Veröffentlichungen einer systematischen Analyse zugänglich zu machen, wurde der Gesamtbestand der ersten 19 Bände in maschinenlesbarer Form erfaßt: festgehalten wurden in einer relationalen Datenbank Autor und Titel sowie die vollständigen bibliographischen Nachweise und die deutsch- und englischsprachigen Zusammenfassungen, um computergestützte Volltextrecherchen und zielgerichtete Feldabfragen zu ermöglichen. Band 20 konnte für diese Zwecke nicht erfaßt werden, da er erst im Verlaufe der Arbeiten erschien.
Zur vertieften inhaltlichen Analyse der Beiträge wurde zunächst ein Kategoriensystem entwickelt, das im Verlauf der Kategorisierungsarbeiten den realen Gegebenheiten angepaßt wurde. Die Kategorien sind:
Anzahl der Beiträge
Abb. 2: Anzahl der Veröffentlichungen pro Jahr, rechnerisch relativiert auf reale Publikationszeiträume
1965 1964
190
Hlalalalea
0ER HER HHER—
1973 1974
1971 1970 1972
1975 1977 1976
1967 1966
1969 1968
1979 1978
1980
1991 1993 1992
1981 1983 1982 1984
1985 1986
1987 1988
1989 1990
Jahr der Veröffentlichung
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XX, Heft 4, 1994