Heft 
(2016) 102
Seite
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Theodor Fontane und Franz Riß  Rodenhauser 19 mal einer von einem alten Klavier sagte:»na, wenns kein Klavier is, is es wenigstens ein Disch«, so kann ich von meinem Dialog sagen:»wenns kein richtiger Dialog is, is es wenigsens eine Miscellensammlung«, während so viele Dialoge rein gar nichts sind. In vorzüglicher Ergebenheit Th. Fontane. 7. Theodor Fontane an Franz Riß, Berlin, 20. Juli 1896 Berlin 20. Juli[18]96. Potsdamerstraße 134.c. Hochgeehrter Herr. In Pommern, aus der Schwedenzeit her, giebt es am Christabend»Jul­klapps«, Julklapps werden geworfen. Mitunter ist es ein Faß und in dem Faß findet man einen Kohlkopf und in dem| Kohlkopf endlich findet man das Weihnachtsgeschenk. Es kann ein Brillantring sein für eine junge Frau, aber auch eine Mostrichbüchse für einen alten Onkel. Daß Sie kein alter Onkel sind, ist sicher, aber daß mein so verpackter Brief mehr als eine Mostrichbüchse| sei, wage ich selbst nicht zu behaupten. Was drin steht, weiß ich übrigens nicht mehr, Aeonen liegen dazwischen. Ich schließe den Braunschweiger Zettel bei, nur zu dem Zwecke, um Sie möglichst günstig gegen die vielleicht unschuldige Redaktion zu stimmen. Ganz unschuldig| sind Redaktionen freilich nie. Das Eine bleibt, daß er versichert, selbst mit dem Honorar nach Ihnen gesucht zu haben. In der Regel ist es umgekehrt. Die Münchener Post hat sich übrigens unzweifelhaft blamirt, mein Urbrief mußte ankommen, weil die Post nur entschuldigt ist, wenn falsche Adresse angegeben ist. Ich bin gespannt auf die zweite Hälfte. Nochmals besten Dank. In vor­züglicher Ergebenheit/ Th. Fontane 8. Theodor Fontane an Franz Riß, Berlin, 27. Juli 1896 Berlin 27. Juli[18]96. Potsdamerstraße 134.c. Hochgeehrter Herr. Vor ein paar Tagen erhielt ich nun auch den Schluß Ihres famosen Artikels über mich; es war[über der Zeile eingefügt: diese zweite Hälfte] wenn ich nach meinen eignen Erfahrungen gehen darf die schwierigere Hälfte, weil das stück- oder nummerweise Vornehmen von Dingen, die doch