Heft 
(2015) 100
Seite
73
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Auf der Treppe von Sanssouci Wehinger 73 Anmerkungen 1 Hanna Delf von Wolzogen(Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus Mark Brandenburg. Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg im Kontext der europäischen Reiseliteratur. Würzburg 2003. 2 Gotthard Erler: »Theodor Fontane« . In: Étienne François und Hagen Schulze. Deutsche Erinnerungsorte. 3. Aufl. München 2002, S. 242–253. 3 Neuerdings Björn Kuhligk und Tom Schulz: Wir sind jetzt hier. Neue Wande­rungen durch die Mark Brandenburg. Berlin 2014, dazu die Rezension von Christine Hehle, in: Fontane Blätter 99 (2015), S. 141–144. 4 Wolfgang Preisendanz: Humor als dichterische Einbildungskraft. Studien zur Erzählkunst des poetischen Realismus. 3. Aufl. München 1985, S. 214–241. 5 Theodor Fontane: Als ich 75 wurde/ An meinem 75 ten in: ders., Gedichte GBA Bd. 2. 2. Aufl. 1995, S. 466 f. Fontane bringt in seinem Gedicht, nicht ohne Bitterkeit und Ironie, seine Verär­gerung über den märkischen Adel zum Ausdruck, dessen Vertreter seinen runden Geburts­tag demonstrativ übergingen; die Glückwünsche(»Hundert Briefe sind angekommen«) erhielt er zu seiner Überraschung von Menschen, deren Namen ihn zunächst»verwunderten« und die er in der zweiten Hälfte des Gedichts emphatisch aufzählt: Es sind seine jüdischen Leser/innen von überallher, denen er dann dankbar seine Reverenz erweist. Zur ambivalenten literarischen Gestaltung Friedrich II. in den Wanderungen vgl. Michael Ewert: »Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg als Resonanzraum preußi­scher Geschichte. Friedrich II. im Medium erzählter Geschichtslandschaften« . In: Julia Bertschik und Wolfgang de Bruyn (Hrsg.): Der Schatten des großen Königs. Friedrich II. und die Literatur. Hannover 2014, S. 121–131. 6 Andreas Beck schlägt in seiner intertextuell und intermedial eindrucksvoll grundierten Studie Die crème der littérature allemande, oder Der Große Fonta(i)ne* auf der Treppe von Sanssouci ( Fontane Blätter 93[2012], S. 30–59), eine gegenstrebige Lektüre des Gelegen­heitsgedichts vor: Er legt den Akzent auf die Stilisierung des lyrischen Ichs in der Rolle des(deutschen!) Dichters, der sich im Gespräch mit der Friedrich-Figur zunehmend behaupte. A. Beck vertritt u. a. die These, Fontane komme es in erster Linie(insbesondere in den»ersten etwas mehr als zwei Dutzend Versen«, S. 30) darauf an, eine ästhetisierende, in höchstem Maße selbstreferentielle Stilisierung und»hochvirtuose«, poeti­sche Selbststilisierung des Poeten zu entwerfen, dem er jene Wertschätzung entgegenzubringen plane, die der bildende Künstler, dessen Geburtstag gefeiert wird, seit jeher genieße(S. 33 ff). 7 Theodor Fontane: Gedichte GBA Bd. 1. 2. Aufl. 1995, S. 250 ff. 8 Die Veröffentlichung des Gedichts Auf der Treppe von Sanssouci in den Zeitungen brachte Fontane eine Vielzahl begeisterter Leserbriefe ein, wie er Georg Friedlaender am 6. Jan. 1886 stolz mitteilte, ohne zu verschweigen, dass er sich von der Zeitungsredaktion etwas stiefmütterlich behandelt gefühlt habe und dass ihn Menzels Zurückhaltung(er habe sich erst zehn oder elf Tage nach der Veröffentlichung für das Gedicht bedankt) verstimmt habe. Zur Entstehungsge­schichte des Gedichts, den verschiede­nen Entwürfen sowie Fontanes Brief vom 6. Jan. 1886 in: Fontane, (wie Anm. 7) , S. 592 ff. Vom kaiserlichen Kostümball im Sommer 1895 gibt es ein offizielles Foto,