Heft 
(2015) 100
Seite
74
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74 Fontane Blätter 100 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte auf dem die Hofgesellschaft vor dem Schloss Sanssouci posiert, gekleidet wie die Figuren auf Menzels Werken Flötenkonzert und Tafelrunde ; am linken Bildrand ist Menzel zu erkennen, der wie immer im einfachen Frack erschienen war; er hatte es abgelehnt, sich zu verkleiden; für den Hinweis auf das Foto danke ich Beatrice Miersch. In seinem Brief vom 15. Juni 1895 an Menzel betont Fontane, dass ihn das Kostümfest als »Huld und Huldigung« für Menzel persönlich sehr erfreut habe, ebenso der Glanz des Festes selbst,»die Szene, wie sie sich da abspielte«, habe etwas »ungemein Forsches, Farben­reiches und Wirkungsvolles« gehabt,»etwas, das der Welt Augen auf uns lenkt und unserem preußischen Leben nach außen hin ein Lustre gibt, dessen es im Allgemeinen und zwar auch zu unserem politischen Nachteil zu sehr entbehrt«; Theodor Fontane: Briefe HFA IV/4, München 1982, S. 455. Hervorhebung im Original. 9 Geschichte Friedrichs des Großen , geschrieben von Franz Kugler, gezeichnet von Adolph Menzel. Mit 378 Holzschnit­ten des Meisters[EA: Dez. 1842], Verlag E. A. Seemann in Köln, o. J. Das 31. Ka­pitel(»Schluss des Feldzuges von 1758. Hochkirch«, S. 391–409) enthält eine Vignette(Turmuhr[von Hochkirch], S. 391) und 9 Illustrationen(u. a. die Figur des Todes als Tambour), S. 397. 10 Hubertus Kohle: Adolph Menzels Friedrich. Eine Apologie historischer Größe? In: Friederisiko . Friedrich der Große . Die Essays . Ausstellungskatalog, Hrsg. von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. München 2012, S. 272–283, hier S. 278. Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch galt der zeitgenössischen akademischen Kunstkritik als abschre­ckendes Beispiel des Realismus, um den heftige Debatten geführt wurden, die H. Kohle erörtert; das Gemälde gilt als »Kriegsverlust«; laut H. Kohle(S. 273) ist es vermutlich am Ende des 2. Weltkrieges im Berliner Friedrichshainbunker verbrannt. 11 Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. GBA Berlin 2006, S. 15. 12 Zum Humor in Fontanes Die Poggenpuhls vgl. Preisendanz(wie Anm. 4), S. 222–224. 13 Zum liberalen Denken im Vormärz, zum Liberalismus in Preußen unter besonderer Berücksichtigung Adolph Menzels und Theodor Fontanes sowie ihrer»historischen Kunst« vgl. Peter Paret, Kunst als Geschichte. Kultur und Politik von Menzel bis Fontane , aus dem Englischen von Holger Fliessbach. München 1990. 14 Eine Auswahl seiner»Preußenlieder« und Balladen, die sich auf den branden­burgisch-preußischen Themenkomplex beziehen, nahm er später in seine Gedichtbände auf, vgl. Theodor Fontane: Gedichte (wie Anm. 7), S. 180–230; Paret (wie Anm. 13), S. 75–91, beleuchtet Fontanes»Preußenlieder« im Vergleich zu Menzels thematisch entsprechenden Illustrationen der Geschichte Friedrichs des Großen von Franz Kugler(wie Anm. 9); er vertritt die These, dass Fontanes »Preußenlieder« politisch(vor allem im Sinne von geschichtspolitisch) deutlich bewusster verfasst seien als die Arbeit von Menzel/Kugler. 15 Zur Gattungsgeschichte der Casualdichtung nach wie vor: Wulf Segebrecht: Das Gelegenheitsgedicht. Ein Beitrag zur Geschichte und Poetik der deutschen Lyrik. Stuttgart 1977; zum Stand der Forschung: Annika Rockenber­ger: Gelegenheitsdichtung in der Frühen Neuzeit. Resultate Probleme Perspek­tiven. In: Zeitschrift für Germanistik . Neue Folge XXIII 3(2013), S. 641–650.