Heft 
(2015) 100
Seite
95
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Z u Dimensionen von»Archiv« bei Fontane und Grass  Brosig 95 gewandelte Fragestellungen der Archiv­­theorien, die nicht mehr danach fragen, » was wann wo passierte, sondern wie eine bestimmte Bewertung, Einordnung oder überhaupt die Hervorhebung eines historischen Geschehens ermöglicht wurde. Welche Anordnungen oder Architekturen, welche Diskurse oder Dispositive, welche Mächte oder Tech­­niken führten zu dieser oder jener Wahr­heit des Vergangenen? Wie kann es sein, dass bestimmte Geschichten verbreitet und andere vergessen wurde?« Knut Ebeling, Stephan Günzel(Hrsg.): Archivologie. Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten . Berlin 2009, Einleitung , S. 7–26, hier S. 15. 57 Theodor Fontane, wie Anm. 54, S. 368. 58 Ebd., S. 417(Anmerkung). 59 Ebd., S. 402. 60 Ebd., S. 326. 61 Ebd., S. 328. Vgl. hierzu Jutta Fürstenau, wie Anm. 33, S. 75. 62 Ebd., S. 418. 63 Walter Erhart: Die Wanderungen durch die Mark Brandenburg . In: ders.: Fontane-Handbuch . Hrsg. von Christian Grawe und Helmuth Nürnberger. Stuttgart 2000, S. 818–850, hier S. 847. 64 Theodor Fontane, wie Anm. 44, S. 499. 65 Alfred Opitz, wie Anm. 49, S. 50. 66 Jutta Fürstenau, wie Anm. 33, S. 75 f. 67 Eduard Engel: Schach von Wuthe­now . In: Das Magazin für die Literatur des In- und Auslandes 51(1882), S. 721. Zitiert nach Michael Masanetz:» Histo­risch-romantisches Lüderlichkeitsmate­rial « . Die intime Sittengeschichte der Hohenzollern und ihre Fiktionalisierung: Zu einer Neuinterpretation des ›Schach von Wuthenow‹. In:» Geschichte und Geschichten aus Mark Brandenburg « , S. 254–272, hier S. 255. 68 Im Sinne dieser Zuschreibung urteilt der Erzähler im Kapitel zu Kloster Chorin: »Leider geht dieser baulich schönen Ruine, wie gesagt, das eigentlich Malerische ab. Ruinen, wenn sie nicht bloß, als nähme man ein Inventarium auf, nach Pfeiler- und Fensterzahl beschrieben werden sollen, müssen zugleich ein Landschafts- oder auch ein Genrebild sein. In einem oder im andern, am besten in der Zusammenwirkung beider wurzelt ihre Poesie.« Theodor Fontane: Kloster Chorin, wie es ist. Wie Anm. 54, S. 98. 69 Theodor Fontane an Mathilde von Rohr, 7.5.1868, HFA IV/2, S. 197. Der Anlass von Fontanes ablehnender Formu­lierung, die den Brief eröffnet, bleibt durch das Fehlen der Briefe Mathilde von Rohrs ungeklärt. Der Briefkontext legt einen wie auch immer gearteten»Plan« nahe, in dessen Zusammenhang er der Adressatin unmittelbar nach der»Archiv­rath«-Passage»einen andern Plan« eröffnet, der sich auf ein Berliner National­historisches Museum bezieht, das er nach sachlich-chronologischen Ordnungsprinzi­pien einzurichten vorschlägt. Die Notwen­digkeit des Museums begründend, bittet er Mathilde von Rohr, zur Umsetzung des Plans Verbindungen in die Ministerialbüro­kratie aufzunehmen, auch in der Hoffnung auf eine»ehrenvolle Thätigkeit«,»einen anständigen Titel und ein gutes Gehalt«. Ebd., vgl. auch HFA IV/2, S. 197–200. Im Kontext des Wanderungen -Projekts hebt Alfred Opitz auf die Verwandtschaft des