Heft 
(2015) 100
Seite
163
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Die Verlagseinbände(IV) Wolpert 163 einbandkundlicher Forschung. In: Das Gewand des Buches. Historische Einbände aus den Beständen der Universitätsbibliothek Leipzig und des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Bücherei Leipzig. Hrsg. von Roland Jäger. 2., überarbeitete Aufl. Leipzig 2003, S. 147). 13 Ausführlichere Beschreibung und Abbildung: Georg Wolpert, Die Verlags­einbände. Teil I ,(wie Anm. 1), S. 140–141. 14 Wolfgang Rasch: Theodor Fontane Bibliographie. Werk und Forschung . In Verbindung mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Theodor-Fontane­Archiv Potsdam herausgegeben von Ernst Osterkamp und Hanna Delf von Wolzo­gen. Berlin, New York 2006. Bd. I–III. 15 HFA IV/3, Nr. 203, S. 215–216. 16 Klaus-Peter Möller(wie Anm. 4), S. 47. 17 Verlagsanzeige von Wilhelm Friedrich in: Das Magazin für die Literatur des In- und Auslandes vom 7. April 1883: »Soeben erschien in meinem Verlage die zweite Auflage von Schach von Wuthenow.« 18 Wolfgang Rasch(wie Anm. 14), Bd. I, S. 76. Die in der bibliographischen Beschreibung genannte Jahreszahl 1883 findet sich nicht auf dem Titel der 2. Auflage. 19 Nach dem durch eine amerikanische Kriegsflotte unter Kommodore Matthew Perry erzwungenen Vertrag von Kanaga­wa(1854) und der damit einhergehenden Beendigung der japanischen Isolation waren ähnliche Verträge mit Großbritanni­en, Frankreich, Rußland, den Niederlan­den, Portugal und Preußen abgeschlos­sen worden. Trotz starker innerer Wider­­stände gegen diese Öffnung und schwe­rer innenpolitischer Krisen beteiligte sich Japan offiziell mit eigenen Pavillons an den großen Weltausstellungen von 1867, 1876 und 1889. Der große Erfolg dieser Pavillons hat nicht nur der japanischen Kunst, sondern auch dem japanischen Kunsthandwerk zu einer erstaunlichen Verbreitung verholfen. Auf die daraufhin vor allem in England, Frankreich und Deutschland sich entwickelnde Japanmo­de haben dann nicht zuletzt auch die in diesen Jahren entstandene große Japan-Sammlung von James McNeill Whistler und dessen künstlerische Auseinandersetzung mit dem japanischen Formbewußtsein einen großen Einfluß ausgeübt. 20 Zum Zeitpunkt meiner ersten Beschäftigung mit den Verlagseinbänden der frühen Buchausgaben Theodor Fontanes war mir der Verlagseinband von Stine als der erste in dieser Gestaltung erschienen. Vgl. Georg Wolpert, Die Verlagseinbände. Teil II (wie Anm. 1), S. 127 u. 131. Hat Fontane bereits einen Zusammenhang zwischen den Verlagsein­bänden von Stine und Schach (2. Aufl.) bewußt wahrgenommen? Wenn ja, dann wenig erfreut. Denn am 29. Juni 1890 schreibt er an den Sohn und Verleger Friedrich:»Das erste Buch, das ich hier bei Weinberger im Schaufenster sah, war ›Rembrandt als Erzieher‹. Ich wollte eben eine Lache darüber aufschlagen, da sah ich, daß dicht daneben ›Stine‹ stand und das Lachen verging mir.«(HFA IV/4, S. 51). Vielleicht erinnerte die Einbandge­staltung von Stine trotz der veränderten Farbgebung den Autor nur allzu sehr an den Einband der 2. Auflage von Schach und damit an die miserablen Verkaufszah­len, von welchen sein Brief an den Verleger(vom 13. Juli 1883, also drei Monate nach Auslieferung der 2. Auflage) spricht:»[W]enn einen dann die Zahl 510 anstarrt, 510 auf 60 Millionen Deutsche, die über die Welt hin wohnen, so kriegt man ein Zittern und das Herz sinkt einem, um nicht einen drastischeren Ausdruck zu wählen.«(HFA IV/3, S. 266).