Heft 
(2019) 108
Seite
14
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14 Fontane Blätter 108 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes »Dorothee heißt Gottesgabe. Dorothee! in Demut drückt es aus: Dies süße kleine Leben, Der Himmel gab es uns ins Haus, Gott hat es uns gegeben. Und wo die Gabe Gottes ist, Da ist auch Gottes Segen, Er sei mit ihr zu jeder Frist, Allerorten, allerwegen. Er lasse sie blühen licht und hell Und über 1000 Wochen, Mit dem Kranz im Haar, an heiliger Stell Sei wieder der Name gesprochen.« 28 Doch wie gesagt, ist dies ein ganz eigenes und großes Thema. Und so mögen hier abschließend und stellvertretend für all die anderen nur die allerersten Geburtstagsverse stehen, die Theodor Fontane als Kind noch für seinen Va­ter aufgeschrieben und in Meine Kinderjahre für uns aufbewahrt hat: »Lieber Vater, Du bist kein Kater. Du bist ein Mann, Der nichts Fettes vertragen kann; Doch von den Russen hörst du gern Wie sie den Polen den Weg versperrn etc.« 29 Doch wie gesagt ist dies ein ganz eigenes Thema und wir kehren zurück zu der Frage, welchen Sitz im Leben(und Schreiben) die Geburten der sie­ben Kinder des Ehepaars Fontane 30 gehabt haben, und ob und in welcher Weise der Vater diese den Freunden und Bekannten angezeigt hat. Überlie­fert sind tatsächlich entsprechende briefliche Zeugnisse. Wie viele es aller­dings wirklich waren, wird im Dunkel bleiben müssen. Der älteste Sohn George Emile kommt am 14. August 1851 zur Welt. Drei Tage darauf stellt sich Fontane dem befreundeten Friedrich Witte»als Res­pektsperson, will sagen als neugebackener Vater« vor und fährt fort:»Am Donnerstag abend 11½ Uhr schenkte mir meine liebe Emilie einen krebsro­ten, aber doch allerliebsten Jungen. Kind und Mutter sind wohl und letztere insonderheit glücklich. Ich bin es wahrlich auch; aber es drückt mich von Zeit zu Zeit doch danieder, wo es eigentlich mit uns hinaus will.« 31 Erst am