Heft 
(2019) 108
Seite
147
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Kapitän Backhusen und die»Sphinx« Panecke 147 eine Ausnahmepersönlichkeit Hindenberg war, macht ein Artikel in der Zeitschrift Die Yacht aus dem Jahre 1904 deutlich. In einem Rückblick auf die 60er bis 80er Jahre des 19. Jahrhunderts heißt es: »So entwarf Hindenberg, von seinen intimeren Freunden ›Onkel Ette‹ oder ›Ette‹ genannt, eine Unzahl von sehr schnellen und überaus erfolg­rei­chen Yachten, die sich durch Seetüchtigkeit, Bequemlichkeit und Soli­dität auszeichneten...Durch seine Ernennung zum Ehrenmitgliede er­kannte der vornehme ›Verein Seglerhaus am Wannsee‹ die großen Ver­­dienste Edmund Hindenbergs um die deutsche Segelei dankbarst an.« 4 Der Segelsport auf der Dahme brachte» Chinafahrer« hervor Das Segelrevier der Regatta am 7. Juni 1868 gehört zu jenem Abschnitt der Dahme, den Kapitän Backhusen gegenüber Fontane während der Plauderei an Bord der»Sphinx« erwähnt, als er sagt:»Wollen Sie glauben, daß wir zwischen Café Lubow und der Krampenbaude mehr als einen Chinafahrer ausgebildet haben?« 5 Fontane entgegnete:»Sie scherzen.« 6 Über dieses Ge­spräch, das Interessantes über die»Sphinx«-Fahrt und Kapitän Backhusen offenbart, später mehr. Hier so viel: Das Café Lubow, das nicht mehr exis­tiert, befand sich ungefähr dort, wo der Teltowkanal in die Dahme mündet. Und bei der erwähnten Krampenbaude handelt es sich um die heutige Kram­penburg. Diese befindet sich an der Südspitze der Halbinsel Fischerheide, die östlich vom Wasser der Großen Krampe und westlich von dem des Lan­gen Sees begrenzt wird. Allesamt sind dies Dahme-Gewässer. Die Spitze der Halbinsel zeigt direkt auf den südlich gelegenen Ort Schmöckwitz. Bei den Recherchen fällt auf, dass der Bootsname»Sphinx« sehr selten und der Name Backhusen gar nicht in den Regattalisten auftauchen. Und das bei diesem namhaften Konstrukteur! Wie es aussieht, war das Boot wohl kaum bei ernsthaften Wettfahrten dabei. Hindenberg hatte die»Sphinx« nicht als schnelles Regattaboot konstruiert, sondern als komfortables Fahr­tenboot. So zeigt die Konstruktionszeichnung auch ein leicht bauchiges Schiff. Wenn wir uns vor Augen führen, was alles an Speisen und Geträn­ken nebst Eis zur Kühlung in Köpenick an Bord gebracht wurde, Fontane schrieb gar von einem»Eiskeller«, ergibt sich das Bild eines Wohlfühlschif­fes. Zumal es auf besagter Reise fünf Personen bequem Platz bot. Über Be­engtheit klagte Fontane nicht. Wer verbirgt sich hinter dem Namen Backhusen? Wenden wir uns nun dem Skipper»Backhusen« zu. Die Fontaneforschung ist sich einig, dass dieser Name fiktiv ist, ebenso wie die Namen der anderen