Heft 
(2019) 108
Seite
148
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148 Fontane Blätter 108 Freie Formen Crewmitglieder. Aber mehr gibt die Forschung zur Person Backhusen bis­lang nicht her. Der Name Backhusen lässt sofort an den Namen»Barkhusen« denken. Das war der Vereinsname von Karl Eggers(1826–1900) in der litera­rischen Gesellschaft Tunnel über der Spree. Eggers und Fontane waren be­freundet.»Backhusen« und»Barkhusen«, was hat es mit dieser Namensähn­lichkeit auf sich? Für Gerd Laeser 7 aus Lübbenau im Spreewald ist die Sache ziemlich klar. Der Heimatforscher und zertifizierte Gästeführer, der sich eingehend mit der»Sphinx«-Fahrt Fontanes befasst hat, ist der Ansicht, dass es sich bei Backhusen um jenen Karl Eggers handelt. Völlig ausgeschlossen ist das nicht. Zumal Eggers aus Rostock stammte und eine gewisse Nähe zur See und zur Schifffahrt hatte. Das lässt wiederum auf eine Verbundenheit mit der Berliner Seglerwelt schließen. Dieser Karl Eggers könnte es zumindest gewesen sein, der Fontane mit dem Berliner Segelsport vertraut machte, ihn dort einführte und ihm verschiedene Türen öffnete. Die Recherchen drän­gen zwangsläufig weiter in die einstige Welt Berliner Segelclubs. Götz Gaertner 8 , der langjährige Vorsitzende des Berliner Seglerclubs (BSC), der tief eingedrungen ist in die Segelgeschichte des BSC, will die Deutung, dass sich hinter Backhusen Eggers verbirgt, nicht ganz von der Hand weisen. Er bringt jedoch auch andere Personen ins Spiel, die aus sei­ner Sicht Backhusen gewesen sein könnten, etwa Wilhelm Sehlmacher, Charles Blackburn und die Gebrüder Peters, allesamt namhafte Mitglieder des damaligen BSC. Handfeste Belege für ihre Sicht haben weder Gerd La­eser noch Götz Gaertner. Auch Fontanes Notizbücher, sonst überaus wert­volle Quellen, vermögen die Sache nicht aufzuklären. Zur»Sphinx«-Fahrt schweigen sie. Auch Rolf Bähr 9 vom Verein Seglerhaus am Wannsee verfügt über keine Beweise im dokumentarischen Sinne. Er grübelt ebenfalls. Die Überlegun­gen von Laeser und Gärtner erscheinen ihm durchaus verständlich. Aber der einstige Präsident des Deutschen Segler-Verbandes und über Jahrzehn­te äußerst erfolgreiche Segler hatte noch eine so simple wie wichtige Idee. Er meinte, man müsse sich die Plaudereien zwischen Backhusen und Fontane an Bord der»Sphinx« noch einmal genau anschauen. Seinem Eindruck nach könnten sich hier wichtige Anhaltspunkte ergeben. Die Plaudereien von Backhusen sind aufschlussreich Das von Fontane in seinem»Sphinx«-Aufsatz wiedergegebene Gespräch mit Kapitän Backhusen enthält eine große Fülle intimer Kenntnisse des Berliner Segelsports. Namen vieler Boote und ihrer Skipper werden genannt. Klar wird aus dem Geplauder eines: Backhusen ist nicht nur ein guter Skipper, sondern ein exzellenter Kenner des Berliner Seglerlebens. Wie nebenbei