Heft 
(2019) 108
Seite
163
Einzelbild herunterladen

Fontanes Theaterkritiken  Möller 163 Fontanes Theaterkritiken in der GBA. Eine kritische Würdigung und Einordnung Theodor Fontane: Theaterkritik 1870–1894. Hrsg. von Debora Helmer und Gabriele Radecke in Zusammenarbeit mit der Theodor-Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Berlin: Aufbau Verlag 2018(Große Brandenburger Ausgabe; Das kritische Werk 2–5). 4 Bände. 797, 671, 714, 908 S. 180,­Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr hat die Editionswissenschaft ihr Geburts­tagsgeschenk auf dem Gabentisch erscheinen lassen: Theodor Fontane The­aterkritik 1870 1894, 3000 Seiten, ein Kubus von 4 Bänden, drei davon die Texte enthaltend, der vierte Kommentar und Apparat: Lesevergnügen, Bü­cherlust und neue wissenschaftliche Standard-Ausgabe in einem. Um diese Ausgabe angemessen zu würdigen, muss man sie einordnen in die Editi­onsgeschichte der Theaterkritiken Fontanes, die wiederum Teil der Editi­onsgeschichte der Gesamt- und Werkausgaben ist. Mit der vierbändigen Ausgabe der Theaterkritiken eröffnet die im Auf­bau-Verlag erscheinende Große Brandenburger Ausgabe(GBA) ihre Abtei­lung Das kritische Werk, die auf 10 Bände konzipiert ist(Bd. 4, S. 757, so auch auf der Internet-Seite, laut Klappentext 9 Bände). Die GBA, 1994 von Gotthard Erler als Relaunch der bis dahin im Aufbau-Verlag erschienenen Fontane-Ausgaben begonnen, wird seit 2014 durch Gabriele Radecke und Heinrich Detering an der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Universität Göttingen fortgeführt. Die Ausgabe umfasst inzwischen folgende Abtei­lungen: I. Das erzählerische Werk(20 Bände), die Fragmente sind als Band 21 in Vorbereitung angekündigt II. Gedichte(3 Bände) III. Das autobiographische Werk(davon erschienen Band 3 Von Zwanzig bis Dreißig) IV. Das reiseliterarische Werk(davon erschienen Band 2 Jenseit des Tweed) V. Wanderungen durch die Mark Brandenburg(8 Bände) VIII. Das kritische Werk(davon erschienen die Bände 2–5, die hier zu besprechenden Theaterkritiken) XI. Tage- und Reisetagebücher(3 Bände) XII. Briefe(darin erschienen: Der Ehebriefwechsel, 3 Bände). Das sind 43 Bände. Über 75 Bände sollen es einmal werden. Wer diese Ausgabe vollständig in sein Regal einreihen will, muss viel Geduld, ja Langmut aufbringen. Alle bisherigen Gesamtausgaben hatten das Schicksal, dass sie Frag­ment geblieben sind: die von Friedrich Fontane mit so viel Entdeckerlust und Verantwortung produzierte Ausgabe der Gesammelten Werke, die 1905