Heft 
(2017) 104
Seite
62
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62 Fontane Blätter 104 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte Anmerkungen Das Handschriftenkonvolut des Stechlin wurde zur Zeit meines Aufenthalts (2014/15) im Theodor-Fontane-Archiv und im Archiv der literaturgeschichtlichen Abtei­lung des Stadtmuseums Berlin restauriert. Bettina Machner hat mir im Nachhinein Textpassagen des Stechlin als Fotografie zukommen lassen, so dass ich diese als Kopie mit den Textpassagen der Edition abgleichen und die Setzung der Klammer nachverfolgen konnte. Klaus­Peter Möller hat mir in der Zeit meines Aufenthalts in Potsdam den Zugang zu dem von Emilie Fontane angefertigten und vollständig digitalisierten Satzmanu­skript von Unwiederbringlich ermöglicht. Die vorliegenden Autografen zeugen von jeweils unterschiedlichen Bearbeitungs­stufen. Während die Handschriften zum Stechlin einen späten Entwurf zeigen, präsentiert das Satzmanuskript zu Unwiederbringlich den nahezu vollende­ten Text mit Fontanes letzten Korrekturen. Für die geduldige Beantwortung aller Fragen, die weiterführenden Hinweise und das durchweg hilfsbereite Entgegen­kommen sei an dieser Stelle Bettina Machner und Klaus-Peter Möller gedankt. Vgl. zur Setzung der Klammer im Manuskriptkonvolut des Romans Unwiederbringlich : Theodor-Fontane­Archiv, Dauerleihgabe Humboldt-Universi­tät zu Berlin U 100 Unwiederbringlich. 1 Wenn im Folgenden Theodor Fontane genannt wird, ist damit der» abstrakte Autor « gemeint und in keinem Fall der Erzähler(Wolf Schmid: Elemente der Narratologie . Berlin/New York 2 2008, 46). 2 Ebd., 154. 3 Vgl. exemplarisch im Stechlin zur: Präzisierung(13, 263 f., 365, 460), Relativierung(374), Konterkarierung(265, 329, 384, 404, 435, 437) und Ironisierung (189, 303, 352, 384, 404). 4 Hier und im Folgenden zitiert nach: GBA Der Stechlin . 2 2011. 5 Walter Müller-Seidel: Theodor Fontane. Soziale Romankunst in Deutsch­land . Stuttgart 2 1980, 448; vgl. hierzu auch exemplarisch: Ronald Schweizer: Thomas Mann und Theodor Fontane. Eine vergleichende Untersuchung zu Stil und Geist ihrer Werke . Zürich 1971, 87. Katharina Mommsen verfolgt in ihrer Untersuchung das Anliegen, die Differen­ziertheit des ›Fontanetons‹ vorzustellen. Vgl. dies.: Vom ›Bamme-Ton‹ zum ›Bummel-Ton‹. Fontanes Kunst der Sprechweisen. In: Jörg Thunecke(Hrsg.): Formen realistischer Erzählkunst. Festschrift für Charlotte Jolles . Notting­ham 1979, 325–334, hier 325, 329. Die Verwendung des Begriffs ›Fontaneton‹ findet sich bereits in Thomas Manns Essay Der Alte Fontane , dort entwickelt er diesen Begriff in Bezug auf Fontanes Stilistik(vgl. ders.: Der Alte Fontane . In: ders.: Essays I 1893–1914. Hrsg. von Heinrich Detering unter Mitarbeit von Stephan Stachorski. Frankfurt/M. 2002. [Thomas Mann. Große kommentierte Frankfurter Ausgabe. Werke Briefe Tagebücher 14.1], 245–274, hier 260.). In Bezug auf die dargebotene nuancenreiche Tonalität der Erzähltexte scheint eine Auffächerung derselben angesichts der Feststellung Müller-Seidels erforderlich. 6 Schmid, wie Anm. 1, 154–157; vgl. ebd., 181–229. Der Begriff der Textinterferenz bezeichnet»[d]ie simultane Vergegenwärtigung von Erzählertext und Figurentext«(ebd., 182). Schmid schreibt zur abstrahierten Differenzierung der Begriffe ›Text‹ und ›Rede‹:»In unserer Begriffsverwendung unterscheidet sich Text von Rede dadurch, dass er die Subjektsphäre der jeweiligen Instanz, ihre perzeptive, ideologische und sprachliche Perspektive in reiner, unvermischter Form enthält« (ebd., 157).