Heft 
(2017) 104
Seite
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Die Tonalität gesetzter Zeichen  Nienhaus 67 begriffenen preußischen Gesellschaft, welches zugleich eines der Hauptthemen der genannten Distinktionsrituale, des Gastmahls und des Duells, bildet, ist aber mit einem einzigen Begriff zu erfassen, nämlich dem der ›Mesalliance‹. Die Mesalliance ist das Leitsymptom einer Gesellschaft, die den Konflikt von Fortschritt und Dekadenz in sich austrägt« Ders.: Theodor Fontane. Romankunst als Gespräch . Freiburg/Berlin/Wien 2011. (Rombach Wissenschaften Reihe Litterae 151), 12. 70 Die Figuren beschreiben die Gegen­wart häufig als eine Zeit des Niedergangs, so z. B. Dubslav:»›Das ist das Zeichen unsrer Zeit jetzt, ›angebrannt und angeätzt‹«(80); oder Cujacius »›Nieder­gangsepoche[], diese Zeit des Abfalls‹«(241). Melusine erkennt jedoch in der bevorstehenden neuen Zeit etwas Positives:»›Aber wenn auch nicht eine glücklichere, so doch mindestens eine Zeit mit mehr Sauerstoff in der Luft, eine Zeit, in der wir besser atmen können‹« (324). 71 Vgl. hierzu im Stechlin : 97, 110, 113, 193, 411, 420. 72 Schmid, wie Anm. 1, 89. 73 Schmid stellt mit dem Begriff der ›direkten figuralen Benennung‹ eine Sonderform vor und bezeichnet damit die Markierung einzelner Wörter des Figurentextes im Erzähltext(Schmid, wie Anm. 1, 201 f.). 74 Vgl. hierzu im Stechlin : 30, 36, 50, 54, 76, 115, 119, 242, 243. 75 Schmid, wie Anm. 1, 89. 76 Der Dialog im Stechlin ist nicht vollkommen losgelöst von dem Erzähler; zu fragen ist, ob die Figuren tatsächlich eine»Autonomie« erreichen, wie Katharina Grätz bemerkt:»Im Dialog befreien die Figuren sich von der Vormacht des Erzählers und erlangen Autonomie« Dies.: Nicht bloß Typ und nicht bloß Individuum . Figuren in Theodor Fontanes Gesellschaftsromanen . In: Lilith Jappe, Olav Krämer, Fabian Lampart (Hrsg.): Figurenwissen. Funktionen von Wissen der narrativen Figurendarstellung. Berlin, Boston 2012.(linguae&litterae 8), 259–278, hier 270. 77 Auch der Maler Cujacius wird als streitsüchtig dargestellt(vgl. 293). 78 Die Bedeutung der Namen und deren charakterisierende Eigenschaft, die den Figuren mitunter zuwider ist, wird im Erzähltext wiederholt thematisiert(vgl. 9 f., 165, 213, 242, 455). 79 Auch Czako bemerkt die phrasen­hafte Ausdrucksweise anderer Figuren (vgl. 54). 80 Schmid, wie Anm. 1, 146. 81 Das Phänomen der Angleichung findet sich auch in folgender Passage, wenn die Erzählerrede den plauderhaften Ton der Figurenrede annimmt:»Daß der alte Graf das so leicht nahm, erfreute die Töchter sichtlich, und als Jeserich bald danach das Theezeug brachte, wurd´ auch Armgard mitteilsamer und erzählte zunächst von Superintendent Koseleger und Pastor Lorenzen, danach vom Stechlinsee(der ganz überfroren gewesen sei, so daß sie die berühmte Stelle nicht hätten sehen können) und zuletzt von dem Museum und den Wetterfahnen«(341). 82 Vgl. hierzu exemplarisch im Stechlin : 29, 38, 51, 108, 112, 136, 197, 243, 260, 270, 299, 315, 323, 335, 380, 382, 384, 442, 453.