Heft 
(2017) 104
Seite
133
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Die Verlagseinbände Theodor Fontanes(V) Wolpert 133 Landschaften mit malerisch gekleideten Gestalten aus dem Orient oder dem Wilden Westen zeigt. 34 Deckelbilder finden sich bei Fontaneschen Büchern zu seinen Lebzeiten nur selten(so beispielsweise bei der wohlfeilen Ausgabe der Wanderun­gen); das abstrakte und nur in Ausnahmen(wie bei den Kriegsbüchern) inhaltsbezogene Ornament überwiegt. 35 (4) Als Halbfranzband. 36 Dunkelbraunes Halbleder mit marmorierten Deckelbezügen, Leder­ecken und reicher goldener Rückenprägung. 37 Halbfranzbände von Werken Fontanes aus dessen Lebzeiten sind zual­lermeist Privateinbände, das heißt Einbände, welche nicht(wie die Verlags­einbände) maschinell, sondern in Handarbeit von kleineren Buchbinderei­en nach den Wünschen des Besitzers gefertigt wurden. Verlagseinbände von Werken Fontanes in Halbleder gibt es nur vereinzelt bei den Kriegsbü­chern im Verlag der Hofbuchdruckerei Rudolf von Decker. Und nach ­Fontanes Tod bietet sein Sohn und Verleger Friedrich Fontane die seit 1905 in 21 Bänden erscheinende Ausgabe Gesammelte Werke von Theodor Fontane neben der broschierten und der Leinenausgabe auch sehr reprä­sentativ in Halbleder an. (5) In hellem Kalbsleder. 38 Ockerfarbene Halblederbände über vier Bünde mit dunkelgrünem goldgeprägten Lederrückenschild im zweiten Feld; in dem ersten sowie dritten bis fünften Feld je ein goldgeprägtes Aldusblatt; hellgraugelbe De­ckelbezüge 39 mit Lederecken; dreiseitiger Rotschnitt. Bei Bassenge in ­Berlin sind im Oktober 2007 zweiunddreißig Bände der Kalblederreihe (publiziert in den Jahren zwischen 1892 und 1910) versteigert worden. 40 Die in Kalbsleder gebundenen frühen Buchausgaben Fontanes sind sehr selten, weisen auf den Einbänden keine Verlagshinweise auf und wurden auch in den Verlagsanzeigen nicht beworben. Auch die individuelle Gestal­tung der einzelnen Einbände spricht für die Annahme, daß uns hier Pri­vateinbände vorliegen. Ein privater Kalbslederband der Fünften Auflage von Frau Jenny Treibel(1899) kann dies beispielhaft illustrieren. Er mißt 18,2 x 13,0 x 2,5 cm. Die Deckelbezüge aus genarbtem Leder sind gelbgrün, der Rücken und die Ecken aus glattem rotbraunen Leder. Der Rücken ist gefeldert; zwei montierte Titelschildchen geben im oberen(goldgeprägt auf schwarzem Grund) den Titel( Fontane´s Gesammelte Romane und ovellen) und im unteren(goldgeprägt auf grünem Grund) die Bandzählung( 8. Band). Der Buchblock ist auf allen drei Seiten dunkelrot eingefärbt. Dieser Band ist Teil einer privat zusammengestellten Ausgabe der erzählerischen Werke von Theodor Fontane. In dieser Ausstattung und mit dem Exlibris der Helene Freifrau von Reitzenstein 41 sind noch folgende Bände erhalten: Die Bände 3-12 der 1890/91 veröffentlichten ersten»Gesamtausgabe« ­Theodor Fontanes, die nach dem Verleger allgemein Dominik-­Ausgabe