HEINO BRANDES
Symposion und Feierstunde zum dreißigjährigen Bestehen des Fontane-Archivs
Als die Erben Theodor Fontanes nach der Inflation der zwanziger Jahre verarmten, wollte die Preußische Staatsbibliothek den gesamten schriftstellerischen Nachlaß des Dichters für ein Butterbrot „kaufen“. Damals wurde der Nachlaß geteilt, in größeren und kleineren Teilen in alle Winde verstreut. Einen erheblichen Bestand erwarb am 18. Dezember 1935 von des Dichters Sohn, Friedrich Fontane, der Oberpräsident der Provinz Brandenburg für ganze 7000 Reichsmark. Aus diesem handschriftlichen Nachlaß entstand das Fontane-Archiv.
Im Jahre 1943 wurde das Archiv ins „Rote Luch“ (Bezirk Frankfurt/Oder) ausgelagert; damals gingen durch Plünderung und Zerstörung unersetzliche Werte verloren. Weil unser Arbeiter-und-Bauern-Staat das humanistische Erbe unseres Volkes achtet und ehrt, weil unsere Bevölkerung die Romane des großen Humanisten Theodor Fontane, die in vielen zehntausend Exemplaren verbreitet und in den Bibliotheken fast immer ausgeliehen sind, schätzt und liebt, fördert unsere Regierung auch die Sammlung der Handschriften Theodor Fontanes und unterstützt großzügig, mit erheblichem Kostenaufwand die wissenschaftliche Forschung über den Dichter und sein Gesamtwerk.
Prof. Dr. Horst Kunze, Generaldirektor der Deutschen Staatsbibliothek, übergibt dem Direktor der Brandenburgischen Landes- und Hochschulbibliothek, Dr. Heino Brandes, am 18. Dezember 1965 Notizbücher Theodor Fontanes als Dauerleihgabe,
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