Heft 
(1966) 3
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arbeit mit dem Goethe- und Schiller-Archiv, dessen Direktor, Herr Pro­fessor Dr. Karl-Heinz Hahn, es wiederholt an schriftlichen anerkennenden Worten nicht fehlen ließ.

Die unter uns weilenden Frau Dr. Charlotte Jolles, London, Herr Dr. Werner Lincke, Stuttgart, und Herr Dr. Hans-Heinrich Reuter, Weimar, trugen durch ihre Rezensionen der Bestandsverzeichnisse des Theodor- Fontane-Archivs in einschlägigen Fachzeitschriften dazu bei, unser Archiv in das Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit zu rücken. In diesem Zusammenhang muß auch Herr Dr. Werner Weber, selbst bekannt auf dem Gebiet der Fontane-Forschung, von der Redaktion derNeuen Zürcher Zeitung genannt werden, der erst am 2. Oktober 1965 das Ver­zeichnisLiteratur von und über Theodor Fontane, 2. Auflage, in seinem Blatt besprach.

Das Theodor-Fontane-Archiv hat heute eine Kartei mit den Adressen von 565 Interessenten, d. h. Fontane-Forschern, Germanisten und Fontane- Liebhabern. Davon befinden sich 352 in der Deutschen Demokratischen Republik, 100 in der Bundesrepublik Deutschland, 32 in Westberlin und 81 im Ausland, teilweise sogar in Übersee. Die persönlichen Kontakte, die wir heute mit Hunderten von Fontane-Freunden in aller Welt haben, wir­ken sich positiv aus. So ist es zu einem guten Brauch geworden, daß zahl­reiche Verlage, sogar aus dem Ausland, ihre Fontane-Neuerscheinungen an das Fontane-Archiv schicken und von Germanisten Arbeiten über Fontane an das Theodor-Fontane-Archiv im Interesse der internationalen Forschung eingesandt werden. Einer sagt es dem anderen! Hier möchte ich zwei westdeutsche Fontane-Freunde erwähnen, die auf diesem Gebiet besonders aktiv sind: Herrn Paul Braun und Herrn Theo Nietschmann. Auch im Ausland gibt es diese Freunde. Am 1. Dezember 1965, also vor 17 Tagen datiert, schickte uns Frau Emmy Gütermann aus Brüssel, die dem Fontane-Archiv bereits vor vier Jahren einen am 22. Juli 1895 von Fontane an sie geschriebenen Brief schenkte, ein Schreiben, in dem es u. a. hieß:Ich besitze die meisten Werke von Fontane und habe mich mein Leben lang daran gefreut. Nun bin ich alt geworden, fast 90, und ich möchte meinen Büchern einen würdigen Platz für später sichern. Sind Sie an der Übersendung interessiert?

Sehen Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, diese menschlichen Kontakte mit Forschern, Germanisten und Freunden des Dichters in aller Welt sind für mich stets ein beglückendes Gefühl, das immer wieder neue Impulse für die Arbeit am Werk Theodor Fontanes gibt. Als ich seinerzeit bei Frau Gütermann in Brüssel anfragte, woher sie das Fon­tane-Archiv kenne, antwortete sie, aus einer Mitteilung einer in Kanada erscheinenden deutschsprachigen Zeitung, die von der Erwerbung der Weber-Kritik Fontanes durch uns im Jahre 1960 berichtet hatte.

In den letzten zwei Jahren konnten wir die Wirksamkeit des Archivs durch die Zusammenarbeit mit demKreis der Freunde Theodor Fon­tanes und die Herausgabe derFontane-Blätter, die einer Idee von Herrn Dr. Brandes ihr Entstehen verdanken, weiterhin erhöhen. Heft 2 derFontane-Blätter liegt als Neuerscheinung vor Ihnen. Hier zeichnet sich bereits die internationale Mitarbeit durch den Aufsatz überJohn Maynard von Herrn George Salomon, New York, ab. Herr Salomon schrieb uns am 1. Dezember 1965 in seiner Bescheidenheit:Daß ich bloßer Liebhaber es als wirkliche Ehre empfinde, am 17. Dezember Ihren gelehrten Gästen mit vorgelegt zu werden, können Sie sich denken. Ich

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