gestanden hat u. Ihre Familienverhältnisse kennt, brieflich <!> Aehnliches. „Vieles sei erschreckend pietätlos gegen Ihre Mutter“ veröffentlicht, — Vieles nun und nimmermehr für die Oeffentlichkeit bestimmt gewesen — undankbar gegen die Mutter (Seitens der Herausgeberin — da man annimmt, Ihre Schwester sei die eigentliche Herausgeberin! —). Das wird näher exemplifizirt. Und hinzugefügt: „Andrerseits vergisst Frau Martha Fritsch nicht, Briefe aufzunehmen, die sehr wenig litterarisches Interesse haben, in denen sie aber in ein günstiges Licht gestellt wird.“ Eine andere und bessere Sichtung sei daher, am Platze gewesen. Derselbe Kritiker — den Namen u. s. w. nenne ich Ihnen gern einmal mündlich u. vertraulich — (:selbst im Besitz zahlreicher Briefe Ihres Vaters:) schreibt in Bezug auf die Freundschaftsbriefe: „-Selbstverständlich ist es nun, daß Fon
tane der Nachwelt in dem Bilde erscheinen soll, wie Schlenther es gestaltet (mämlich im Bilde einer ganz bestimmten modernen Richtung!:). Und Martha Fritsch ist dabei seine Gehülfin. Und selbstverständlich ist es auch, daß dabei aus den Briefen, die ihnen zu Gebot gestellt werden, nur die Briefe ausgesucht werden, die diesem Zweck dienen“.
Sie sehn, ein Fachmann, noch dazu viel älter als ich u. bei Weitem erfahrener u. wichtiger, ist ganz meiner Meinung. Gegen eine solche Einbusse Ihres Vaters sträubt sich nun aber mein litterarisches Gewissen. Und wenn ich nichts Anderes bin, als das weiche Wachs, in welches Theodor Fontane gar viele seiner Gedanken hineingeformt u. gegossen, — und das diese Originalitäten nun verhärtet und abformungsbereit bewahrt hat — auch nur als solche „Form“ fühle ich nach wie vor das Bedürfnis einer Wiedergabe zu Ehren Th. Fontanes! Von Eitelkeit, von Schriftsteller- ..Rühmchen“ ist dabei keine Rede. Muss einmal das Gefäss mitgenannt werden, welches den kostbaren Inhalt trägt, so muss es eben sein. Kurz, Sie verstehen mich, mein hochverehrter Herr! In meinem Innersten fühle ich die Pflicht, das, was ich von Th. Fontane in mir trage, nicht ewig zu verschliessen u. vor Allem s. Briefe nicht ohne eigene Wahl sichten u. herausgeben zu lassen. Es ist selbstverständlich, daß ich mich weder ethisch, noch rechtlich in einem Gegensatz.zu der „Commission“ (d. h. Schlenther) und den Erben (d. h. wiederum Schlenther) setzen will. Sehr massgebende Personen, darunter auch ein anverwandter Jurist! -, sind allerdings anderer Meinung. Daher bleibt mir nur ein Vorgehen im Style von Servaes u. Ettlinger. 21 ' Allerdings möchte ich keinen solchen allgem. „Essai“ schreiben (:zumal die genannten sehr angenehm u. gut sind:), sondern ein Buch:
Persönliches von Theodor Fontane, oder
Gespräche u. Briefe von Th. Fontane oder
Th. Fontane in den letzten 15 Jahren seines Lebens - oder
Persönl. Beziehungen zu Th. F. — oder