den herzlichsten Dank für die Liebenswürdigkeit und das hohe Vertrauen aus, das Sie mir mit der Zusendung dieses einzigen Schatzes bekundeten. Ihre edle Tat hat noch gute Früchte getragen. Ich irre mich kaum, wenn ich annehme, daß die an Sie gerichteten Briefe am besten ediert sind. Wie viel ich zu den ursprünglichen Abschriften, die Sie in den Fahnen kennen gelernt hatten, aus den Originalen hinzugefügt habe, wird Ihnen nicht entgangen sein. Ich wünschte, mir hätten durchweg die Originale Vorgelegen. Ich hätte dann eine leichtere Arbeit gehabt und wäre vor Fehlern eher bewahrt geblieben.
Für Ihren letzten Brief hab ich noch nicht einmal gedankt. Er war mir wegen Ihrer Mitteilungen über die Äußerungen des Grafen Monts sehr interessant. Wie finden Sie denn den zweiten Band? Er ist doch wohl viel frischer und wirkungsvoller als der erste.
Mit den besten Empfehlungen Ihr
hochachtungsvoll ergebener Otto Pniower
III. Briefwechsel zwischen Friedrich Fontane und Hans Friedlaender
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Neuruppin, den 29. VIII. 30.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Vor etlichen Jahren waren Sie so liebenswürdig, mir wegen der an Ihren seligen Vater gerichteten >Fontane-Briefe< zu schreiben. Ich glaube Ihnen damals geantwortet zu haben — genau weiss ich es nicht mehr —, dass Abschriften davon noch von Hand meiner Mutter genommen wurden, als bald nach dem Tode meines Vaters dank der Güte des Ihrigen das gesamte Material zwecks event. Veröffentlichung meiner Mutter überlassen wurde.
Nachträglich kommen mir nun aber Zweifel, ob meine Mutter damals >sämtliche< Briefe kopiert hat. Das würde eine empfindliche Lücke in der immer noch zunehmenden Th. F./Forschung bedeuten! Ich durfte bis jetzt folgendes feststellen:
Die ersten Briefe sind von mir und erst die andern / bei weitem die Mehrzahl / von meiner Mutter abgeschrieben worden. Weshalb die Arbeit von meiner Mutter weiter- und zu Ende geführt wurde, darüber weiss
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