Heft 
(1967) 4
Seite
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Ich bitte Sie, .sehr geehrter Herr Doktor, die Ihnen entstehenden Mühen freundlichst zu entschuldigen und verbleibe mit verbindlich­stem Dank im voraus und

mit besten Empfehlungen Ihr sehr ergebener Friedrich Fontane.

Neuruppin Fontanestr. 1. /

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Berlin N. W. 87, den 9. September 1930. Holsteiner Ufer 3 I.

Herrn

Friedrich Fontane

Neuruppin Fontanestr. 1.

Sehr geehrter Herr Fontane!

Für Ihr Schreiben vom 29. 8. danke ich verbindlichst. Es liegt zunächst wohl insofern ein Irrtum vor, als ich niemals wegen der Fontane-Briefe an Sie geschrieben habe. Diese Correspondenz muss wohl von anderer Seite geführt worden sein. Vielleicht handelt es sich um einen Herrn Dr. Rost, der dieserhalb auch bei meiner, in meinem Schmiedeberger Haus lebenden Tante vorgesprochen hat/* 7 Er erwähnte bei dieser Ge­legenheit, dass er Sie in Neuruppin aufgesucht und auch über die an meinen Vater gerichteten Briefe gesprochen habe. Er erklärte, soweit ich mich erinnere, dass Sie ihm ein Päckchen Abschriften dieser Briefe gezeigt und gesagt hätten, die Erlangung dieser Abschriften sei den Herausgebern s. Zt.recht leicht gemacht worden.

Ich selbst habe nur einmal im Jahre 1914 an Sie geschrieben um Ihnen mitzuteilen, dass ich in den Akten des Schmiedeberger Stadt-Archivs einen Ihrer Vorfahren, Pierre Fontane, festgestellt hätte.

Eine Kopie sämtlicher an meinen Vater gerichteten Briefe scheint tat­sächlich nicht erfolgt zu sein, da Sie in Ihrer Aufstellung nur 45 Briefe anführen, während sich in unserm Besitz ungefähr 270 Briefe und Post­karten befinden.

Ich weiss mich jedoch zu erinnern, dass mein Vater s. Zt. die gesamte Correspondenz zur Verfügung gestellt hatte. Eigentliche Unstimmigkeiten haben meines Wissens nicht bestanden, wohl aber hatte mein Vater ursprünglich die Absicht gehabt, eine Sondersammlung herauszugeben.

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