Pniower oder Schlenther, ich glaube der erstere, bat meinen Vater dringend — abgesehen von allen urheberrechtlichen Fragen — hiervon abzusehen, da ein Briefwechsel Fontane / Friedlaender „wie ein Aviso wirken und die Wirkung der Freundes-Briefe beeinträchtigen würde.“ 48 Zur Materialklärung hat eine lebhafte Correspondenz zwischen Pniower, der ja auch ein guter persönlicher Bekannter meines Vaters war, und diesem stattgefunden.
Ich weiss mich ferner zu erinnern, dass mein Vater auch auf einen Brief, in dem Ihr Herr Vater überraschender Weise eine Art amonarchischen Standpunkt vertritt, grossen Wert legte, dass dieser Brief aber aus Gründen der Opportunität nicht veröffentlicht werden konnte. Auf diesen Brief bezieht sich wohl die Notiz vom 15. 8. 05 Ihrer Aufstellung.
Dieser Brief ist dann vor einigen Jahren zu meiner Ueberraschung unter Hinweis auf meinen Vater in der Vossischen Zeitung veröffentlicht worden. 49
Ich bin gern bereit, während meines Urlaubsaufenthaltes zu Haus 50 eine Aufstellung der vorhandenen Briefe yorzunehmen und Ihnen zur Ergänzung Ihrer Aufstellung, die ich dieserhalb zurückbehalte, zu übersenden.
Zu einer Herausgabe der Briefe im Original oder Abschrift kann ich mich nicht verstehen. Eine genaue Aufstellung der vorhandenen Briefe wird jedoch im Verein mit der Ihrigen einen erschöpfenden Nachweis über die vorhandene Correspondenz geben.
Es hat mich übrigens sehr interessiert, in dem kleinen bei Fischer herausgekommenen Fontane-Buch Briefe zu finden, in denen von uns und wohl- bekannten Schmiedebergern die Rede ist. 51
Ich hoffe, Ihnen die Aufstellung in einigen Wochen übersenden zu können und bin inzwischen mit verbindlichster Empfehlung
Ihr sehr ergebener H. Frdl.
10
Neuruppin, den 12. Sept. 30.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Haben Sie vielen und besten Dank für Ihre freundlichen Mitteilungen in Ihrer liebenswürdigen Antwort vom 9. d. Mts.
Wenn Sie mir meine Aufstellungen in einigen Wochen ergänzen wollen, so ist ja das erreicht, was ich im Interesse der Fontane/Forschung für wünschenswert halte. Wir F.‘sehen Erben machen nicht Jagd auf unge-
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