folge „Ägypten von heute“ von Georg Friedlaender, die, mit einem dritten und letzten Aufsatz in Nr. 23 vom 1. Dezember (S. 641 ff.) abschloß. Außerdem hat Friedlaender in demselben Jahrgang drei Aufsätze über das Riesengebirge veröffentlicht.
Nachtrag
Der oben mitgeteilte Beitrag gibt mir die lange schon gewünschte Möglichkeit, einen ärgerlichen Lesefehler zu berichtigen, der sich in meine Ausgabe der Briefe Fontanes'an Georg Friedlaender (Heidelberg 1954) eingeschlichen hat. Dort muß auf S. 222, Zeile 2 und 3, der Name Georgy verbessert werden in Gregy. Dementsprechend muß auf S. 370 der Text der Anmerkung zu Nr. 196 in der bisherigen Form gestrichen und durch folgenden ersetzt werden:
Der durch seinen sittenlosen Lebenswandel übelbeleumdete französische Sprachlehrer Professor N. Gregy von der Böhmschen Höheren Töchterschule in der Bendlerstraße war in der Nacht zum 19. April 1864 in dem Hinterzimmer einer Berliner Kellerwohnung ermordet und seine Leiche in einem Sack ins Wasser geworfen worden. Die Polizei ermittelte alsbald als Täter den vierundzwanzigjährigen „Arbeiter“ Louis Grothe und als Mitgehilfen dessen verwitwete Mutter ,und die fünfundzwanzigjährige ledige Marie Fischer. Am 26. Oktober 1864 wurden sie sämtlich zum Tode verurteilt. Der König begnadigte die Helferinnen zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe; der Mörder wurde am 14. März 1866 in Moabit hingerichtet. Der Fall des „anderen alten dicken Weibes“ betrifft die neunundvierzigjährige Johanna Karoline Knothe und den achtundzwanzigjährigen Maurergesellen Johann Friedrich Steinmann, die im November 1862 den Ehemann der Knothe^ einen Farbenfabrikanten, vergiftet hatten. Die Täter wurden zum Tode verurteilt und am 29. Juli 1864 in Moabit hingerichtet; dafür mußte wegen des starken Kropfes der Mörderin ein eigener Richtblock hergestellt werden. Auf diesen zweiten Kriminalfall bezieht sich die Erzählung Gundermanns im 20. Kapitel des „Stechlin“; das dort und in dem Brief selbst zitierte letzte Wort der Knothe („Dat kommt davon“) ist historisch — Fontane zitiert es auch ohne Anspielung auf den zugrunde liegenden Fall in der Einleitung zu seiner Besprechung der Aufführung der Hauptmannschen „Weber“ am 25. September 1893 (s. Nymphenburger Ausgabe der Sämtlichen Werke Fontanes, Bd. 22: Causerien über Theater Bd. 2, S. 681).
Ich bitte die Besitzer der Ausgabe der Briefe Fontanes an Friedlaender, diese Richtigstellung in ihrem Exemplar zu vermerken.
Kurt Schreinert
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