geführt wurden ... endlich Sieger“ blieb (ebd., S. 96). Das Autograph wurde nun an Wilhelm Hertz in Berlin geschickt, aber auch bei diesem Verleger führte es nicht zum erhofften Erfolg. Fontane übermittelte Wolfsohn Mitte März eine Abschrift der Empfehlung Varnhagens und schickte ihm am 2. April 1852 auch das Original (vgl. ebd., S. 97 f.). Original und Abschrift sind nicht überliefert.
d ) Im Vorwort zu seinem Buch „Goethes Wanderjahre“ klagt Alexander Jung selbst über „die Not einen Verleger zu finden“ und über die „herben Erfahrungen“, die er durch das Nichtverständnis des Publikums gemacht habe. Rosenkranz charakterisierte die „traurige Lage“ seines Berufskollegen in einem Brief an Varnhagen vom 3. I. 1852 mit den Worten: „Unserm Dr. Jung ist aus seinen ökonomischen Mißzuständen nicht herauszuhelfen. Er erwirbt zu wenig und sie wirtschaftet zu schlecht. Da helfen Hunderte nicht. ..“ (Briefwechsel zwischen Karl Rosenkranz und Varnhagen von Ense, a. a. O., S. 189).
e > Rosenkranz bemühte sich im Verein mit Varnhagen um den unglücklichen Schriftsteller; in ihrem Briefwechsel sind Tätigkeit und Verhältnisse des „Dr. ecstaticus“ ständiges Gesprächsthema. Am 2. Februar 1852, also eine reichliche Woche vor Abfassung dieses Briefes an Fontane hatte Varnhagen auf Rosenkranz’ oben zitierte Äußerung über Jung geantwortet: „Wie schwer mir das Los des guten Dr. Jung auf dem Herzen gelegen, brauch’ ich Ihnen nicht erst zu sagen. Ich habe hin und her gesonnen, wie ihm wohl zu helfen wäre, doch stets fruchtlos“ (Briefwechsel zwischen Karl Rosenkranz und Varnhagen von Ende, a. a. O., S. 192). Anfang 1853 versuchte auch Bettina von Arnim, Jungs Manuskript über Goethe in Weimar einen Verleger zu verschaffen; später las sie die Korrekturbogen des Werkes (vgl. Varnhagen von Enses Tagebücher, Bd. 10, Hamburg 1868, S. 20, 443; Bd. 11, Hamburg 1869, S. 103, 112, 199).
h Über Jungs Talent hatte Varnhagen schon 1847 im Brief an Rosenkranz vom 13. Oktober geäußert: „Seine Gesinnung ist mir sehr ehrenwert, er hat auch Talent, aber ... ich weiß mit seinen Sachen nichts anzufangen; es ist Mangel und Überfluß zugleich darin und dieser kann jenen nicht decken; es fehlt die gestaltende Kraft“ (Briefwechsel zwischen Karl Rosenkranz und Varnhagen von Ense, a. a. O., S. 164, doch lobt er anderenorts Jungs „heiligen Ernst“ und daß dieser unfähig sei, „sein Talent gleich so vielen andern zum bloßen Erwerb herabzustimmen“ (Varnhagen von Enses Tagebücher, Bd. 7, Zürich 1865, S. 344; Eintragung vom 29. IX. 1850).
g) Sowohl Wolfsohns und Fontanes als auch Varnhagens und Bettina von Arnims Bemühungen um die Veröffentlichung des Buches blieben erfolglos. Erst Anfang 1854 vermittelte Karl Rosenkranz es an den
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