Aus der Arbeit des
„Kreises der Freunde Theodor Fontanes“
Im zweiten Halbjahr 1966 wurden drei Vorträge gehalten. Jeanpierre Guindon, Toulon, Doktorand an der Universität Paris, sprach am 29. Juli im gut besuchten Lesesaal über „Theodor Fontane und das Bürgertum“. Im Anschluß an den Vortrag wurde eine anregende Aussprache mit dem französischen Gast durchgeführt.
Joachim Schobeß hielt am 23. Oktober den Lichtbildervortrag „Theodor Fontane in seiner Zeit“ vor dem „Prignitz-Kreis“ in Pritzwalk. Der Pritzwalker Museumsleiter, Albert Guthke, berichtete in der sich anschließenden Diskussion über neueste Forschungsergebnisse, in deren Mittelpunkt der Lehrer Theodor Fontanes, Johannes Friedrich Lau, steht, der 1806 in Brandenburg an der Havel geboren wurde und 1887 als Konrektor in Wittstock an der Dosse starb. Herr Guthke will in absehbarer Zeit seine Untersuchungsergebnisse veröffentlichen.
In einer gemeinsamen Veranstaltung des „Fontane-Kreises“ und des „Thomas-Mann-Kreises“ am 25. November sprach der Leiter des Thomas- Mann-Archivs der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Dr. Georg Wenzel, zum Thema „Gedanken Thomas Manns über Theodor Fontane“.
Aus der Arbeit des Theodor-Fontane-Archivs
Neue Erwerbungen
(Abgeschlossen am 31. Dezember 1966)
A. Handschriften
Nach Übernahme der Dauerleihgaben der Deutschen Staatsbibliothek und der Universitäts-Bibliothek Berlin, es handelt sich um 71 Manuskripte, 67 Notizbücher und 631 Briefe, birgt das Fontane-Archiv zur Zeit insgesamt 1989 Handschriften, darunter 1299 Briefe. Hinzu kommen ca. 3300 Briefabschriften aus dem Nachlaß der Familie Theodor Fontanes, die — wie wissenschaftliche Untersuchungen festgestellt haben — den Originalbriefen gleichzusetzen sind.
Die jüngste Dauerleihgabe stammt aus der Thüringischen Landesbibliothek, Weimar. Es handelt sich um die 2. Aufl. von „Irrungen, Wirrungen“ (1891) mit eigenh. Widmung Fontanes: „Kissingen thut allerlei Gutes. Man wagt ins Theater sich guten Muthes. <Ich selbst bin schon mal solch Held gewesen) — Und selbst „Irrungen Wirrungen“ werden gelesen. Kissingen 19. Juni 1891.