Wie hier Buch und Widmungsverse Dank abstatten wollen, so tut es auch das nächste Gedicht:
1 .
Zwei Flaschen kamen inhaltschwer.
Von zwei Schwestern kamen sie her; Eine blonde, eine braune,
Ich sitze, sinne, lächle, staune
Und leere mit dankbar-trunkenem Sinn
Das erste Glas auf die Spenderin.
2 .
Kam es von einer, kam es von beiden? Wer mag die Frage jetzt entscheiden; Kam es von beiden, kam es von einer? Pahst ist fort, nun weih es keiner.
So bis morgen am Nachmittage Schwankt das Zünglein in der Waage: Aber eh noch unser Senater Kaffee kocht als Kütli-Vater,
Werd' ich das Dunkel lichten müssen.
Um meiner „Huldin' die Hand zu küssen.
Berlin, 23. Juni 70
Th. F.
Friedrich Fontane deutet in seinen Erläuterungen die Situation an, aus der heraus das Gedidit entstand. Die „Gelegenheit“, die Fontane veranlagte, zur Feder zu greifen, war diese: Der Atelierdiener und Portier August von Heydens, Pahst, hatte zwei Flaschen abgegeben, auftragsgemäß aber nicht verraten, von wem sie kamen, ob von der blonden Schwägerin des Malers (Clementine), von der braunen (Helene) oder von beiden. Der Dichter hofft nun, daß er am folgenden Tage anläßlich einer Zusammenkunft des Rytly beim Senator Karl Eggers, der damit also als Rytly-Vater tätig war 20 , den Schwager der Spenderinnen, August von Heyden, treffen und von ihm Aufschluß erhalten werde.
Offenbar hat es Fontane aber auch nicht an Gegengaben fehlen lassen. Es mag irgendein Stärkungsmittel gewesen sein, das Clementine von Weigel empfing und dem Fontane auf seiner Visitenkarte folgenden — undatierten — Zweizeiler beifügte:
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Von den Balsamen hilft vielleicht dieser Von einem alten Proviser!