Heft 
(1970) 10
Seite
140
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Weitere Zusammenarbeit zwischen dem Fontane-Archiv und dem Interhotel Potsdam.

Während der wissenschaftlichen Fontane-Konferenz wurden die Tagungs­teilnehmer die westdeutschen und ausländischen Damen und Herren als Gäste der Deutschen Staatsbibliothek im neuen erstklassigen Potsdamer Interhotel untergebracht. Die in der Vorbereitung und Durchführung der Kon­ferenz angeknüpften guten Beziehungen zwischen der Belegschaft des Inter­hotels und dem Fontane-Archiv waren Veranlassung zu einem Lichtbilder vortrag über Theodor Fontane durch Joachim Schobeß vor einem Teil der Mit­arbeiter. In den ersten Monaten des Jahres 1970 erfolgten Führungen in kleineren Gruppen durch das Fontane-Archiv. Es wurde eine Brigade »Theodor Fontane' gebildet; das Fontane-Archiv übernahm die Patenschaft.

Mitteilungen

Bericht über die Fontane-Konferenz 1969 in Potsdam.

Die wissenschaftliche Konferenz wurde am 10. September mit einer Festver­anstaltung eingeleitet, an der über zweihundert Germanisten, Kulturschaffende und Fontanefreunde, darunter zahlreiche Gäste aus England, Frankreich, aus der Volksrepublik Polen sowie aus der westdeutschen Bundesrepublik, u. a. drei Urenkelinnen Theodor Fontanes, Dr. Walther Migge, Kustos am Schiller National-Museum in Marbach, ferner Mitglieder der Fontane-Freundeskreise aus Neuruppin, Bad Freienwalde (Oder) und Potsdam teilnahmen. Aus nah und fern waren Grüße eingegangen, z. B. aus der Sowjetunion, aus Australien, Frankreich, aus der Volksrepublik Ungarn, den Vereinigten Staaten von Nordamerika und von dem Motorschiff der Deutschen Seerederei .Theodor Fontane', das sich in Schanghai befand.

Nach der Eröffnung und Begrüßung durch den Generaldirektor der Deutschen Staatsbiliothek, Professor Dr. Horst Kunze, und den Oberbürgermeister von Potsdam, Brunhilde Hanke, ergriff der Stellvertreter des Ministers für Kultur der DDR, Bruno Haid, das Wort zu einer Festansprache. Der Redner wies dar­auf hin, daß Fontanes Werk zu unserem progressiven nationalen Kulturerbe gehört, dem wir uns verpflichtet fühlen. So wurden in der Deutschen Demo­kratischen Republik seit 1949 des Dichters Werke in nahezu 2,5 Millionen Bänden aufgelegt. Bruno Haid machte ferner darauf aufmerksam, daß sich das Theodor-Fontane-Archiv dank großzügiger Unterstützung der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, vor allem aber nach der Übernahme der bisherigen Dauerleihgabe der Deutschen Staatsbibliothek und der Dauerleih- gabe der Universitäts-Bibliothek der Humboldt-Universität Berlin im Jahre 1965, rasch zum Zentrum internationaler Fontaneforschung entwickeln konnte. Für die noch längst nicht beendete Erschließung und Auswertung des handschrift­lichen Materials hat das Fontane-Archiv, so betonte der Minister, nicht bloß die Voraussetzungen geschaffen, sondern zugleich manchen Impuls und manche Anregung gegeben. Am Abend des 10. September fand im vollbesetz­ten Hause eine öffentliche Lesung aus Werken und Briefen Theodor Fontanes, ausgewählt von Mitarbeitern des Aufbau-Verlages, durch die Künstler Lissy