Heft 
(1970) 10
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Wissenschaftliche Konferenz: Dr. Charlotte Jolles (London) und Prof. Dr. Waller Müller-Seidel (München)

sehen Demokratischen Republik zwei entscheidende Anregungen ausgingen, ohne die die Fontaneforschung der Gegenwart in der Welt nicht solche Er­gebnisse hätte. Sagave nannte erstens den Auf- und Ausbau des Theodor- Fontane-Archivs zum internationalen Zentrum der Fontaneforschung, das For­schern aus allen Ländern zugänglich ist und jetzt im Rahmen der Deutschen Staatsbibliothek noch an Wirksamkeit gewinnt, und zweitens die Fontane- Monographie von Dr. Hans-Heinrich Reuter, die nach Ansicht des Pariser Gelehrten eine Fundgrube für unsere gegenwärtige Gelehrtengeneration ist. Als dritte neue nennenswerte Leistung, die erst auf der Konferenz bekannt­geworden, stellte Professor Dr. Sagave die soeben erschienene achtbändige Ausgabe von Fontanes Romanen und Erzählungen des Aufbau-Verlages her­aus, die in dieser Bearbeitung mit ihren Entstehungs- und Wirkungsgeschichten und den angestellten Textvergleichen einmalig ist.

Es gefiel allgemein die in Potsdam herrschende freundschaftliche Atmosphäre innerhalb und außerhalb der Konferenzräume. Sie wurde geprägt durch das gemeinsame Anliegen aller Teilnehmer, auch weiterhin selbstlos dem Ver­mächtnis des großen Humanisten Theodor Fontane zu dienen, stand doch an der Stirnseite des Konferenzsaales die Aussage des Dichters: ,Das Leben hat mich gelehrt, daß alles auf die Menschen ankompit.' (Brief Fontanes an sei­nen Schwager Hermann Weber am 28. September 1878.)

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