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FONTANE BLÄTTER
Band 2 , Heft 4 1971
Heinrich Mann (27. März 1871 bis 12. März 1950)
Urteil über Theodor Fontane
„Der moderne Roman wurde für Deutschland erfunden, verwirklicht, auch gleich vollendet von einem Preußen, Mitglied der französischen Kolonie, Theodor Fontane. Als erster hier hat er wahrgemacht, daß ein Roman das gültige, bleibende Dokument einer Gesellschaft, eines Zeitalters sein kann; daß er soziale Kenntnis gestalten und vermitteln, Leben und Gegenwart bewahren kann noch in einer sehr veränderten Zukunft, wo, sagen wir, das Berlin von einst nicht mehr besteht. Deutsche Romane des 19. Jahrhunderts sind bei der Welt nicht durchgedrungen, man ginge denn zurück bis Hoffmann, bis Goethe. Aber Fontane wiegt viele auf, die fehlen oder die befremden. ... Er war, in Skepsis wie in Festigkeit, der wahre Romancier, zu seinen Tagen der einzige seines Ranges.“
Theodor Fontane Rheinreise 1865
Herausgegeben und kommentiert von SONJA WÜSTEN Vorbemerkung
Zu den Beständen des Theodor-Fontane-Archivs in Potsdam gehört ein bisher unveröffentlichtes Notizbuch Fontanes mit äen Aufzeichnungen von seiner Rheinreise im Spätsommer des Jahres 1865.
Hermann Fricke hat im Jahre 1951 einen Aufsatz darüber geschrieben und darin Fontanes Entwurf „Der Dom und St. Maria zur Kupfergasse“ veröffentlicht und erläutert 1 . Dieser Entwurf, in dem der Dichter einen Teil seiner kölnischen Notizen verarbeitete, ist Bestandteil des Notizbuches. Hermann Fricke schrieb, er habe ihn als Abschrift von
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