dem die preußische Regierung sich zu Beginn der vierziger Jahre über die vorbildliche Organisation von Denkmalschutz und Denkmalpflege in Frankreich unterrichtet hatte, wurden auch in Preußen auf diesem Gebiet einige dringliche Meßregeln getroffen. So wurde im Jahre 1842 die Inventarisierung der Denkmale durch den König angeordnet 6 und im darauf folgenden Jahre Ferdinand von Ouast zum „Konservator der Kunstdenkmäler“ in Preußen ernannt 7 . In den vierziger und fünfziger Jahren wurden in verschiedenen Regierungsbezirken der Provinzen neue erweiterte Denkmalverzeichnisse angelegt, wie überhaupt in dieser Zeit das allgemeine Interesse an den Bau- und Kunstdenkmalen wuchs.
Durch Schriften, Ausstellungen, Vorträge suchte man die Öffentlichkeit über diesen Gegenstand aufzuklären. Unter den Schriften sind besonders jene kunstgeschichtlichen Publikationen zu nennen, mit denen den Lesern erstmalig die gesamte Entwicklung der Kunst nahe gebracht wurde. Dazu gehörten vor allem das „Handbuch der Kunstgeschichte“ von Franz Kugler 8 , Karl Schnaases „Geschichte der bildenden Künste“ 9 , der „Grundriß der Kunstgeschichte“ von Wilhelm Lübke 10 und Heinrich Ottes „Abriß einer kirchlichen Kunst-Archäologie des Mittelalters“ 11 . Gleiche Bedeutung kam jenen Werken zu, die vornehmlich eine Übersicht über den Denkmalbestand boten, wie Ludwig Puttrichs Arbeit über die sächsischen Denkmale 12 oder Friedrich Adlers Schrift über die mittelalterlichen Backsteinbauwerke in Preußen 13 . Daneben wurden Aufsätze zu einzelnen Themen dieser Art in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, wie in der von Quast und Otte herausgegebenen „Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst“ (1856-1859) und in.dem von Friedrich Eggers 14 edierten „Deutschen Kunstblatt“ (ab 1850), für das auch Fontane schrieb und an dem u. a. Franz Kugler, Karl Schnaase und Gustav Friedrich Waagen 15 mitwirkten. Aber auch in den Tageszeitungen jener Jahre finden sich wiederholt Ausführungen über Bau- und Kunstdenkmale. Zahlreiche Vorträge wurden vor allem im Rahmen von Vereinstagungen gehalten. Im „Verein für mittelalterliche Kunst“ und in der „Archäologischen Gesellschaft“ hatten Karl Schnaase, Franz Kugler, Gustav Friedrich Waagen, Wilhelm Lübke, Ferdinand von Quast wie die Architekten und Schinkelschüler Friedrich August Stüler 16 und Joh. Heinrich Strack 17 an der Verbreitung von Kenntnissen über die Denkmale wesentlichen Anteil; im „Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg“ wirkte neben von Quast vornehmlich der Architekt und Kunsthistoriker Friedrich Adler in diesem Sinne. Kugler, Schnaase, von Quast und Stüler gehörten außerdem einer im Jahre 1853 durch Kabinetts-Ordre gegründeten Denkmalkommission an 18 ; ein weiteres Mitglied der Kommission War der Generaldirektor der Königlichen Museen, Ignaz von Olfers 19 .
Fontane war mit diesen Männern, die sich um die Erforschung und Erhaltung der Denkmale besonders verdient gemacht haben, meist gut bekannt. Mit Franz Kugler und Wilhelm Lübke war er befreundet, auch Karl Schnaase bezeichnete er in „Von Zwanzig bis Dreissig“ als seinen