schrieben. Die Fragezeichen in Verbindung mit den Orten Beeskow und Perleberg sprechen dafür, daß hier wohl noch Nachforschungen beabsichtigt waren.
Zum Altar der Propstei- oder Moritzkirche in Mittenwalde ist im Notizbuch A 4 :w Bl. 16—17 vermerkt:
„... unter den vielen Bildern aber behaupten die Altarbilder einen gewissen Rang. Der Altar (ein Holzschnitzwerk aus der Zeit Joachims I*) ist einer von den Klappaltären, dessen T hüren in der Passionszeit geschlossen wurden. Es traten dann (und treten noch) vier Bilder nach vorn: Maria, Elisabeth, die Verkündigung, die Empfängniß. Diese Bilder scheinen allerdings aus der Hol- beinzeit, d.h. etwas früher, denn 1531 oder so herum wurde die Mark bereits protestantisch. Unter dem Altar schnitzwerk, unmittelbar über dem Altarlisch, zwischen diesem und dem Schnitzwerk befindet sich ein sehr guter Christuskopf mit der Dornenkrone, dem ähnlich in der Predikower Kirche 31 , aber viel größer und viel besser. Zwei schwebende Engelgestalten halten das Schweißtuch und auf dem Schweißtuch das Bild; — viel weniger schön als bei Corregio 32 , aber eigentlich markiger, vielleicht nur drastischer, so daß es sich fragt, ob nicht noch ein andres berühmtes Bild der Art (nach der Veronica Legende) existirt.
* Herr von Quast schließt es aus dem angebrachten schwedischen und dänischen Wappen, es sind nämlich 3 Wappen da.“
Fontane hat dazu Zeichnungen angefertigt, eine Skizze von einem dreiteiligen Altar mit Predella, sowie Skizzen von den drei Wappen mit den Unterschriften: „weiß und schwarze Felder“, „Brandenburg“ und „blauer Grund mit 3 goldnen Kronen drin“.
Auf Bl. 23 Rückseite desselben Notizbuches findet sich eine weitere Eintragung zu diesem Altar:
„Die vier Frauengestalten am Altar sind wahrscheinlich: Maria, Elisabeth, Hanna und der verkündigende Engel. Das Schnitzwerk — eine Kreuzabnahme.“
Bei der Erwähnung des Altares in den „Wanderungen“ hat der Dichter nur die Darstellung auf der Predella, das Schweißtuch der Veronica, besonders hervorgehoben:
„ ... der Altar selbst aber, ein Schnitzwerk aus katholischer Zeit und mit Bildern auf der Kehrseite seiner Türen, ist mutmaßlich ein Geschenk, das von Kurfürst Joachim I. der Mittenwalder Kirche gemacht wurde. Zwischen Altarwand und Altartisch, auf schmalem Raume, begegnen wir noch einem Christuskopf auf dem Schweißtuche der heiligen Veronica .. .“^
Der Altar, der erhalten blieb (s. Abb. S. 311). wurde im Jahre 1514 von der Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg der Kirche geschenkt. Von