Heft 
(1971) 13
Seite
319
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daß es in den meisten Fällen ganz unmöglich war, eine Gemeinde, die ihre Kirche renovieren wollte, davon zu überzeugen, den Altar nicht um jeden Preis mit zu erneuern.

Zu dem Altar der Dorfkirche in Schulzendorf (Kreis Freienwalde), der aus dem 17. Jahrhundert stammt und Reste eines spätgotischen Schnitz­altares enthält, schreibt Fontane im Notizbuch A 7 Bl. 52:

Altar auch alt; Holzschnitzwerk jetzt weiß getüncht; Christus am Kreuz, die Kriegsknechte spielen um seinen Mantel.

In denWanderungen nennt er denweißgetünchten Altar, der das Würfeln der Kriegsknechte um Christi Mantel darstellt 39 .

Über den Altar in der Dorfkirche von Reichenow (Kreis Strausberg), in denWanderungen nicht erwähnt, notierte Fontane im selben Notizbuch Bl. 52 RückseiteBl. 53:

Großes Altar-Bild (Holzschnitzwerk) mit der Jahreszahl 1622. Vier Bilder, 2 mit Goldhintergrund. 1. (unten) Abendmahl 2. Kreu­zigung; Ausspielung des Mantels (wie in Schulzendorf dort aber ist es jetzt weißgetüncht) 3. Auferstehung (Triumph Christi; mit der Fahne in der Hand) 4 Wächter sehen ihm nach. 4. Der Engel des Gerichts, links Himmel und betende Engel, rechts Hölle und die Verdammten in Flammen. (Eben solch Altar oder doch sehr ähnlich ist weißgetüncht in Frankenfelde.)

Am Rande vermerkt:Vielleicht 1622 bei einer Restaurirung.

Der Schulzendorfer, der Reichenower (s. Abb. S. 315) wie auch der aus der Zeit um 1600 stammende Frankenfelder Altar befinden sich noch an Ort und Stelle.

Zu dem Altar in Reichenberg (Kreis Strausberg) sind keine weiteren Angaben enthalten.

Über den Altar der Kirche in Buckow (Kreis Strausberg) wurde auf Bl. 55 Rückseite des Notizbuches A 7 vermerkt:

ln der derselben Kirche ein großes Altarbild (Schnitzwerk) statt­lich im Roccocostyl, nach dem großen Feuer in der Kirche gemacht, wahrscheinlich um 1680.

Bür dieWanderungen hat Fontane diese Notiz nicht verwendet. Im Inventar von Bergau (a. a. O.) ist ein Barockaltar von 1737 verzeichnet. Die Kirche ist im zweiten Weltkrieg ausgebrannt. In der Sakristei der wieder aufgebauten Kirche wird eine männliche Schnitzfigur verwahrt, rn it Brandschäden und fehlenden Unterarmen und Füßen, die vermutlich einst zum Altar gehörte.

Vom Altar der Dorfkirche in Wilkendorf hat Fontane im Notizbuch A 6 Bl. 26 die Anordnung und Bezeichnung der Figuren festgehalten. Obwohl er im Notizbuch A 7 Bl. 78 im Zusammenhang mit diesem Altar auf den Aufsatz von Schnaase in der Kreuzzeitung verwies, bietet die Beschrei-