Heft 
(1972) 14
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Begnadetheit dieses Standes wird aufrecht erhalten und verführt immer neue Generationen, es mit dieser Herrlichkeit zu versuchen. Alles, was sie erreichen, ist, daß in einem Bierlokal ihrer Stadtgegend ein von höchstens 7 jungen Leuten besetzter Tisch, ein Confrater von seinem Dicht-Confrater spricht, meist auch noch verurteilend. Denn der Minimalsatz von Interesse darf nicht in zu viel Teile gehn. Der Rest der Menschheit weiß nichts^ von demmit dem König Gehenden, unc wenn ein Einzelner ins Wissen kommt, so schwenkt er ab und ist frei­gebig mit Titeln, unter denen Schafskopp noch der ehrenvollste ist. Wenn sich doch unsre Blätter angewöhnen wollten, mit der Legende vondem, der mit dem König geht, ein für alle Mal zu brechen. Diese Legende hat viel Unsegen angestiftet.

Anmerkungen

Die hier vorgelegten drei Fontane-Texte wurden, was Orthographie und Inter­punktion angeht, modernisiert. Abkürzungen sind stillschweigend aufgelöst worden. Streichungen Fontanes, bei denen das Gestrichene noch lesbar ist, weisen die Anmerkungen nach. Andere meist kleinere Streichungen wurden übergangen. Darauf, daß der Dichter etwas nachträglich über der Zelle cingefügt hat, machen ebenfalls die Anmerkungen aufmerksam. Hervorhebungen in den Texten (wie auch in den Anmerkungen und den Nachbemerkungen) stammen vom Autor, nicht vom Herausgeber.

Unter Hinzufügung der Seiten in arabischen und ggf. der Bandnummern in römischen Zahlen werden in den Anmerkungen und den Nachbemerkungen für häufiger zitierte Ausgaben Abkürzungen verwendet. Es bedeuten:

Fa Th. Fontane: Briefe an seine Familie. 8.-10. Auflage. Bd. 1.2. Berlin 1924

Fr Th. Fontane: Briefe an seine Freunde. 2. Aufl. Bd. 1; 3. Aufl. Bd. 2.

Berlin 1923

SW Th. Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1 IT. München 1959 ff.

SL Th. Fontane: Schriften zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter.

Berlin 1960

AL Th. Fontane: Aufzeichnungen zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. Berlin und Weimar 1969

Br Fontanes Briefe in zwei Bänden. Ausgewählt und erläutert von Gotthard Erler. Bd. l. 2. Berlin und Weimar 1968 (Bibliothek deutscher Klassiker)

Der Herausgeber dankt dem Theodor-Fontane-Archlv der Deutschen Staatsbiblio­thek und seinem Leiter, Herrn Joachim SchobeB. für die freundliche Überlassung der Texte und wertvolle Hinweise sowie der Direktion der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität, zumal Frau Direktor Waltraud Irmscher, für die Erlaub­nis zur Veröffentlichung eines Fontane-Briefes. Dank sei ferner gesagt Herrn Gotthard Erler, Nationalpreisträger (Aufbau-Verlag), und Herrn Jürgen Jahn (Aufbau-Verlag) für bereitwillige Unterstützung bei der Lesung einer schwierigen Stelle und schließlich dem Stadtarchiv Hameln für eine Auskunft.

1 ln ähnlichem Sinne wie in diesem Entwurf äußert sich Fontane in einem Brief an Wilhelm Hertz vom 17. 6. 1866, wo er über seine Arbeit an dem Roman Vor dem Sturm spricht. Fontane fragt sich:Welche Regeln und Gesetze sind innezuhalten?. Seine Antwort lautet:Ich habe mir [. . .) vorgenommen, die Arbeit ganz nach mir selbst, nach meiner Neigung und Individu-

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