alitfit zu machen, ohne jegliches bestimmte Vorbild [. . .]. Mir selbst und meinem Stoffe möchte ich gerecht werden“. Es sei ihm „nicht um Konflikte zu tun. sondern um Schilderung“. Er „beabsichtige nicht zu erschüttern, kaum stark zu fesseln“. Vielmehr sollen „liebenswürdige Gestalten“ den Leser „unterhalten“. Die Dinge sollen nicht „sachlich, sondern durch ihren Vortrag wirken“ (Fr I, 246 f.: Br I. 331 f.). - Schon zwölf Jahre früher (14. 2. 1854) hatte Fontane gegenüber Theodor Storm bekannt: „Meine Neigung und — wenn es erlaubt ist, so zu sprechen - meine Force ist die Schilderung“ (Fr I, 106; Br X, 147).
la „Ganz wie . . . Situationen“ - über der Zeile.
lb Von „Fundament“ an steht der Text auf dem linken, oberen und rechten Rand.
2 Dieselbe flexible, jede starre Festlegung vermeidende Haltung nimmt auch der alte Fontane ein, so etwa am 15. 2. 1896 gegenüber Spielhagen in Bezug auf die Romantechnik: „Das Hineinreden des Schriftstellers Ist fast immer vom Übel, mindestens überflüssig“, heißt es zunächst, dann aber einschränkend: „Der Schriftsteller muß doch auch, als er, eine Menge tun und sagen“ (Fr II, 373). Denn es gilt Fontane durchaus als „natürlich: Regel ist Regel, das bleibt Paragraph I. Aber der alte Witz, daß die Gesetze nur dazu da sind, um durchbrochen zu werden, enthält doch auch einen Gran Wahrheit" (an Friedrich Spielhagen, 24. 11. 1896: Fr II, 408).
3 Die Überschrift wurde vom Herausgeber eingesetzt.
3a Die Überschrift und die beiden ersten Sätze („Nicht zu glauben . . . fehlen kann“) sind offensichtlich nachträglich hinzugefügt und, wegen des geringen Raumes am oberen Rand, wesentlich kleiner geschrieben als der Text von „Wie’s 1866“ ab. — Der erste Satz erscheint mitsamt der Überschrift noch einmal am Ende der Handschrift (Blatt 9) und ist dort durchgestrichen.
4 Im Zuge bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Sardinien einerseits und Österreich andrerseits wurden die Österreicher im Juni 1859 bei Magenta und Solferino von ihren Gegnern besiegt.
4a „werden“ — im Manuskript irrtümlich zweimal.
4b Lesung des Wortes unsicher.
5 Der lsraelitsche König David (1004'03-965/64 v. u. Z.) war anfangs Musiker am Hofe des Königs Saul. Angeblich hat er die Mehrzahl der biblischen Psalmen verfaßt.
6 David Rizzio (1533-1566). Sekretär der schottischen Königin Maria Stuart, stand auch als Musiker und Sänger in ihrem Dienst ynd war angeblich ihr Geliebter. Rizzio wurde von schottischen Adligen ermordet. - Vgl. auch Fontanes Gedicht „David Rizzio“ (1846) (SW XX, 130-133) und seine Schilderung von Rizzlos Tod in „Jenseits des Tweed“ (1860) (SW XVII, 208).
7 Blondel. ein legendärer Spielmann, soll den englischen König Richard Löwenherz (1189—1199). der von den Österreichern gefangen gehalten wurde, auf der Burg Dürnstein (Niederösterreich) mithilfe eines ihnen beiden geläufigen Liedes ausfindig gemacht und befreit haben.
8 Volker von Alzel. Gestalt aus dem Nibelungenlied, zeichnete sich als kühner adliger Recke und zugleich als gewandter Spielmann (mittelhochdeutsch: videlaere) aus.
9 Nach einer im 13. Jahrhundert entstandenen mittelhochdeutschen Dichtung soll auf der Wartburg am Hofe des Landgrafen Hermann I. von Thüringen (1190 -1217) ein Wettstreit der Dichter (Sänger) stattgefunden haben, der sog. Sängerkrieg; historisch läßt er sich jedoch nicht nachweisen.
10 Psalmendichter, d. h. König David (s. Anmerkung 5).
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