Tag mit dem teuren Manne war ein Genuß, und seine allerkannte Liebenswürdigkeit hatte er unwandelbar auch im häuslichen Verkehr, und sein goldner Humor gab auch dem trübsten Tage Sonnenglanz. Aber ich bin voll des Dankes! Ein Sterben wie das seine war in Wahrheit: in Schönheit.
In herzlichster Freundschaft Ihre
Emilie Fontane
Emilie Fontane an Hauptmann
[Visitenkarte, mit der Emilie Fontane offenbar im Oktober 1898 den soeben erschienenen „Stechlin“ an Hauptmann schickte]
Noch im Aufträge von
[gedruckt] Th. Fontane
Potsdamer Straße 134 c
Emilie Fontane an Hauptmann
[Berlin,] Montag, 6. März [1899?]
Verehrter, lieber Freund.
Dr. Brahm läßt mir soeben sagen, daß Sie wieder hier sind, da wäre es mir eine große Freude, wenn Sie Donnerstag, den 9., um 6 Uhr einfach mit unsren alten Freunden zu Mittag essen wollten und hoffe ich auf Ihre freundliche Zusage.
Ihre alte Freundin Fr. Fontane
Martha Fritsch-Fontane an Hauptmann
Grunewald, 14. November 1912
Für das Hauptmann-Archiv
Zur freundlichen Erinnerung an stürmische Zeiten u. friedliche Stunden 134 c Potsdamer Str.
von Ihrer treu ergebenen Martha Fritsch, geb. Fontane
György Walkö (Budapest)
Übersetzt von Käroly Manhercz
Wie alt ist der alte Fontane?
Aus ungarischer Sicht betrachtet
Unnütze Frage! Genau hundertdreiundfünfzig in diesem Jahr. Seine Biographie steht eindeutig vor uns: Fontane, Theodor, deutscher Schriftsteller, geboren 1819 (im selben Jahr also, wie sein Schweizer Zeitgenosse, der andre Klassiker des Realismus, Gottfried Keller), gestorben 1898 (gar nicht so alt, wie es die Gerüchte meinen). Ein Stück Autobio-
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