Heft 
(1972) 14
Seite
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Tag mit dem teuren Manne war ein Genuß, und seine allerkannte Liebenswürdigkeit hatte er unwandelbar auch im häuslichen Verkehr, und sein goldner Humor gab auch dem trübsten Tage Sonnenglanz. Aber ich bin voll des Dankes! Ein Sterben wie das seine war in Wahrheit: in Schönheit.

In herzlichster Freundschaft Ihre

Emilie Fontane

Emilie Fontane an Hauptmann

[Visitenkarte, mit der Emilie Fontane offenbar im Oktober 1898 den soeben erschienenenStechlin an Hauptmann schickte]

Noch im Aufträge von

[gedruckt] Th. Fontane

Potsdamer Straße 134 c

Emilie Fontane an Hauptmann

[Berlin,] Montag, 6. März [1899?]

Verehrter, lieber Freund.

Dr. Brahm läßt mir soeben sagen, daß Sie wieder hier sind, da wäre es mir eine große Freude, wenn Sie Donnerstag, den 9., um 6 Uhr einfach mit unsren alten Freunden zu Mittag essen wollten und hoffe ich auf Ihre freundliche Zusage.

Ihre alte Freundin Fr. Fontane

Martha Fritsch-Fontane an Hauptmann

Grunewald, 14. November 1912

Für das Hauptmann-Archiv

Zur freundlichen Erinnerung an stürmische Zeiten u. friedliche Stun­den 134 c Potsdamer Str.

von Ihrer treu ergebenen Martha Fritsch, geb. Fontane

György Walkö (Budapest)

Übersetzt von Käroly Manhercz

Wie alt ist der alte Fontane?

Aus ungarischer Sicht betrachtet

Unnütze Frage! Genau hundertdreiundfünfzig in diesem Jahr. Seine Bio­graphie steht eindeutig vor uns: Fontane, Theodor, deutscher Schrift­steller, geboren 1819 (im selben Jahr also, wie sein Schweizer Zeit­genosse, der andre Klassiker des Realismus, Gottfried Keller), gestorben 1898 (gar nicht so alt, wie es die Gerüchte meinen). Ein Stück Autobio-

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