ebenfalls aus dem Grundbuch: „Die am Hause... Nr. 84 angebrachte Tafel... ist und bleibt Eigenthum der Stadtgemeinde Neuruppin. Der Grundstückseigenthümer ist verpflichtet, die Tafel an ihrem jetzigen ander einem zwischen Eigenthümer und Magistrat zu vereinbarenden anderen Platze für immer zu belassen und ihre etwaige Auffrischung bzw. Erneuerung durch die Stadtgemeinde geschehen zu lassen, ohne hierfür eine Entschädigung beanspruchen zu können. Eingetragen am 26. November 1902.“ 15
Am 1. Januar 1959 wurde die Löwen-Apotheke verstaatlicht.
2. Die Pfarrkirche
Infolge der Ansiedlung vieler Reformierter in der Stadt und den umliegenden Dörfern zu Ende des 17. Jahrhunderts war auch in Neuruppin eine reformierte Gemeinde entstanden, der durch kurfürstliche Order vom 18. September 1699 die Ruinen der ehemaligen Nikolaikirche zum Ausbau seitens des Magistrats überwiesen werden mußten. Diese reformierte Kirche wurde beim großen Stadtbrand 1787 ebenfalls ein Opfer der Flammen wie die lutherische Marienkirche. Nur die Klosterkirche war verschont geblieben. Sie stand nun vorübergehend beiden Konfessionen zur Verfügung. Im Jahre 1801 begann man die Errichtung der Pfarrkirche nach den Plänen des Oberbaurats Berson vom Berliner Ober- Baudepartement und unter tatkräftiger Mithilfe Carl Ludwig Engels, der später als Generalintendant für das gesamte öffentliche Bauwesen Finnlands vielen Bauten in diesem Lande, vor allem in der Hauptstadt Helsinki, ein klassizistisches Gepräge gab. 10 Am 23. März 1806 wurde die Neuruppiner Pfarrkirche als letztes der nach dem Brande errichteten Gebäude eingeweiht. Sie steht als langgestreckte, mit hoher Kuppel und Laterne geschmückte frühklassizistische Predigtkirche auf dem nördlichen der großen Plätze, um die der Schöpfer des Wiederaufbauplans, der Kgl. Bauinspektor M. B. Brasch, die neuerstandene Stadt komponiert hatte. Sie wurde den Zeitumständen nach „zu einer Simultan- oder Concordienkirche bestimmt, d. h. zu einer für die Lutheraner und Reformirten gemeinschaftlichen“. Es wurde ein Regulativ über diesen gemeinschaftlichen Gebrauch erarbeitet. „In unserer Stadt bestand daher eine Union, und zwar aktenmäßig ausgesprochen, ehe man im preußischen Staat an die Herbeiführung einer solchen dachte. 17 — In dieser Pfarrkirche wurde Theodor Fontane (wie schon erwähnt) von dem reformierten Superintendenten Johann Lebrecht Bientz am 27. Januar 1820 getauft.
3. Die Interimswohnung
„Wir verlebten diese Zwischenzeit“ (zwischen Juli 1826 und Johanni 1827, vor dem Kauf der Swinemünder Apotheke) „in einer in der Nähe des Rheinsberger Tores gelegenen Mietswohnung, einer geräumigen, aus einer ganzen Flucht von Zimmern bestehenden Beletage.“ 18 Wo lag diese Interimswohnung der sechsköpfigen Familie Fontane? Der verstorbene Stadtarchivar G. Peter 19 war vor Jahren der Klärung dieser Frage nachgegangen. Ersten Anhaltspunkt gibt Fontane selbst: „Es war nämlich