(Kreisvertrauensmann für Denkmalpflege), dem sich der Leiter des Fontane-Archivs und die Direktorin des Neuruppiner Heimatmuseums sowie höhere Dienststellen — u. a. die Generaldirektorin der Deutschen Staatsbibliothek, Berlin — anschlossen, ist es zuzuschreiben, daß der Neubau so angelegt wird, daß das Grab unberührt bleibt und später in eine Gedenkanlage einbezogen werden kann.
9. Fontane-Straße
Dem Kaufmann Alexander Gentz, dem Mitschöpfer des Neuruppiner Tempelgartens und Freund Fontanes, gehörte nördlich dieses Gartens eine große Baumschule. Ehemals führte der „Bechliner Mühlenweg“ hart am Tempelgarten vorbei. Gentz verlegte den Fahrweg — eigenes Gartenland opfernd — in die Richtung der heutigen Heinrich-Heine-Straße, um Platz für schöne Anlagen am Tempelgarten zu gewinnen. Nach dem Konkurs des Gentzschen Geschäfts 1880 kam die Baumschule in den Besitz des Kreises. Sie wurde 1903 aufgegeben und für die Bebauung zur Verfügung gestellt. Eine der schönen, stillen Straßen, rechtwinklig abzweigend von der Heinrich-Heine-Straße (in der der Sohn Friedrich Fontane seinen Lebensabend verbrachte), ganz dem Dichter wesensgemäß abseits vom lauten Verkehr, eingebettet in grüne Gärten und überrauscht von winddurchwehten Wipfeln, trägt seit dem Jahre 1904 den ehrenden Namen Fontane Straße.
10. Fontane-Denkmal
Zu seinem 70. Geburtstag 1889 erhielt Theodor Fontane von seinem Jugendfreund Paul Heyse ein Gedicht mit dem klingenden Titel „Das Fontane-Denkmal“:
Nimmt Dir einst den Wanderstab Der Wirt „zur stillen Einkehr“ ab,
Gib acht, nicht bleibt’s bei müßigem Trauern:
Nicht viele Jahre fürwahr wird’s dauern,
Da werden die Enkel in Neu-Ruppin —
Nicht doch! — gleich mitten im alten Berlin Ein schmuckes Standbild Dir errichten,
Reliefs am Sockel aus Deinen Gedichten.
Treffliche Reden werden erschallen Und dicht umschart die Hülle fallen Unter Musik und Vivatgeschrei.
Unsichtbar bist Du auch dabei
Und blickst hernieder aus Sternenhöhn.
Ich höre Dich sprechen: „Wunderschön!
Ein herrliches Kunstwerk! Doch verzeiht —
Mir fehlt der Sinn für Feierlichkeit!“
Glücklicherweise kam es nach 18 Jahren, als man wirklich dem inzwischen verstorbenen großen Romancier und „Dichter der Mark“ ein Denkmal setzte, anders, als Paul Heyse es hier mit leichtem Spott vorausgesagt hatte. Nicht im Zentrum Berlins an einer staubigen Asphaltstraße wurde ihm das erste Erinnerungsmal errichtet, sondern in seiner
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