uneheliche Hohenzollernsproß, das konterrevolutionäre Kabinett. General Graf Wrangel überfiel mit der bereitgestellten Truppenmacht Berlin. In der Hauptstadt blieb die Gegenwehr, die am 18. März so erfolgreich war, aus.
In dieser für die Demokratie verzweifelten Situation sprang die kleine Potsdamer Gruppe heroisch in die Bresche, um ein zündendes Beispiel für alle demokratischen Kräfte in Deutschland zu geben.
Unter Führung des aus der Haft entlassenen Max Dortu wurden Eisenbahngleise auf der Strecke Potsdam—Berlin aufgerissen, um Truppentransporte zu verhindern. Die Drähte des elektromagnetischen Telegraphen entlang der Bahnlinie wurden unterbrochen. Unter der Überschrift „Potsdamer Krakeeler“ berichteten die „Berlinischen Nachrichten“ in Nr. 268: „Die Zerstörungen wurden meistenteils durch Arbeiter ausgeführt, aber auch wohlbekleidete Männer wirkten dabei mit.“ Als Dortu daraufhin steckbrieflich gesucht wurde, gelang ihm die Flucht über Brüssel nach Paris. Hier lernte er u. a. Karl Marx kennen. Als dann in Baden und in der Rheinpfalz 1849 der bewaffnete Aufstand ausbrach und die badische Armee zum Volk überging, nahm Dortu Dienst als Ordonnanzoffizier im Stabe des General Philipp Becker. 13 Becker ernannte den jungen, klugen und mutigen Max Dortu zum Major und beauftragte ihn mit der Aufstellung der Gernsbacher Volkswehr. Seine zündenden Aufrufe an die „Schützen des Schwarzwaldes“ sind uns bekannt. Hier heißt es u. a.: „Das ganze Volk steht unter den Waffen. Weshalb, wißt Ihr! Es gilt, das Heiligste, Teuerste zu verteidigen, was der Mensch auf Erden hat. Es gilt, Eure Freiheit, Eure Unabhängigkeit, Eure Familie, Euer Eigenthum, Euer Leben gegen die andrängenden Preußenhorden zu verteidigen ... die Werkzeuge des blutrünstigen Preußenkönigs sind bereits drüben im Lande unserer Brüder jenseits des Rheines...“
Durch Verrat des fürstlichen Kutschers Josef Klotz in Hugstetten bei Freiburg i. Br. fiel Max Dortu in die Hände der gegen den badischen Aufstand eingesetzten preußischen Truppen. Max Dortu, nunmehr dreiundzwanzig, der wußte, daß er keine Gnade zu erwarten habe, benahm sich vor dem Kriegsgericht stolz und mannhaft. Das Standgericht unter einem Major von Sellenthin verurteilte ihn als „preußischen Untertan und Unteroffizier der Reserve“ zum Tode durch Erschießen. Der Vater bat den Prinzen von Preußen, der Oberbefehlshaber der preußischen Okkupationsarmee war, und den General von Hirschfeld, der das erste preußische Armeekorps in Baden und am Rhein befehligte, um eine Rücksprache, die abgelehnt wurde. Dem herbeigeeilten Vater wurde lediglich für einige Minuten Gelegenheit gegeben, sich am 20. Juli von seinem Sohn zu verabschieden, bevor er des Landes verwiesen wurde. Diese Abschiedsszene entbehrt nicht einer gewissen heroischen Größe. Der Vater dankte dem Sohne, daß er ihm so viel Freude und Ehre in seinem kurzen Leben gemacht habe und der Sohn tröstete den Vater, daß er als tapferer Streiter der Revolution sterben werde.
In der Person des Generals Moritz von Hirschfeld, der das Todesurteil Max Dortus als kommandierender General des ersten Armeekorps der