eine noch so leidenschaftlich und tapfer durchgeführte bewaffnete Volkserhebung schließlich einer regulären Truppe unterlegen sei, eine Ansicht, die er in seinen letzten Lebensjahren revidierte.
1891 gelangten nämlich die Denkwürdigkeiten des Generals Leopold von Gerlach in seine Hände. Die darin aufgeführten Feststellungen des Generals von Prittwitz, der 1848 Oberbefehlshaber der preußischen Truppen in Berlin war, „die Sache nicht mehr länger halten zu können“, beeindruckte Fontane dermaßen, daß er sich mit diesen Dingen, die für ihn im wesentlichen längst abgetan und erledigt erschienen, eingehend beschäftigte. So kam er zu der Überzeugung, daß doch eigentlich alles ganz anders liege, als bis dahin von ihm angenommen. Der alte Fontane schrieb, sozusagen als Fazit seines kämpferischen Lebens: „Die Kämpfe müssen — vorausgesetzt, daß ein großes und allgemeines Fühlen in dem Aufstande zum Ausdruck kommt — jedesmal mit dem Siege der Revolution enden, weil ein aufständisches Volk und wenn es nichts hat als seine nackten Hände, schließlich doch stärker ist als die wehrhafteste geordnete Macht.“
Anhang
Zwei unveröffentlichte Briefe Theodor Fontanes
Letschin, d. 15. August 1843 A.n eine Königl. Wohllöbliche Landräthliche Behörde des Kreises Lebus zu Frankfurt a./O.
Einer königlich wohllöblichen landräthlichen Behörde übersend’ ich anbei, ein von der köngl. Kreis Ersatz Commission zu Berlin so eben erhaltnes Schreiben, wo nach ich mich zur Feststellung meines Militair- dienstverhältnisses bei der Königl. landräthlichen Behörde meines Aufenthaltsortes zu melden habe. Leider befinden sich meine anderweitigen Militairpapiere zu deren Einsendung ich verpflichtet bin noch in Berlin; doch werd’ ich dieselben noch im Lauf der nächsten Woche überschicken. Die heutige Anzeige mache ich nur, um der an mich ergangenen Meldungsaufforderung sofort genügt zu haben.
Gleichzeitig, setz’ ich eine Königl. wohllöbliche landräthliche Behörde davon in Kenntniß, daß mein Vater in einem, an die Departements- Prüfungs Commission zu Berlin gerichteten Schreiben vom 11. 1. d. M., um meine körperliche Untersuchung dort gebeten hat. Sollte dieser Brief beantwortet, und meine Untersuchung in der Residenz früher anberaumt werden, als es möglicherweise durch die Königl. landräthliche Behörde geschieht, so werd’ ich diese augenblicklich davon benachrichtigen, im umgekehrten Falle aber, bei Einsendung meiner Papiere, den Wunsch um körperliche Untersuchung, durch den der landräthlichen Behörde zu ertheilten Militairarzt, wiederholen. Einer Königl. wohllöblichen landräthlichen Behörde ergebenster Theodor Fontane. (Fontane-Archiv. Abschrift. Sign. Da 1.)
500