Heft 
(1972) 15
Seite
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ristischen Pickelhaube, die 1848/49 in Berlin und in vielen deutschen Bundes­ländern als das Symbol der Volksunterdrückung galt, abgeschafft. Als Fontane 1844 in das Regiment eintrat, war die Pickelhaube bereits zwei Jahre in Gebrauch.

11 Gottfried Kinkel (1815-1882) wurde wegen seiner Beteiligung am badischen Aufstand, in dem er verwundet in die Hände preußischer Truppen fiel, zu lebenslänglicher Festungshaft verurteilt. Sein Schwager Karl Schurz, der später nach Amerika auswandern mußte, befreite ihn 1850 aus der Festung Spandau. Kinkel floh nach England.

12 Dem Abschnitt über Max Dortu liegen zwei Arbeiten zugrunde:

a) Julius Haeckel: Der Revolutionär Max Dortu. In: Potsdamer Jahresschau. 1932, S. 41-57

b) Joachim Schobeß: Max Dortu, ein Leben für die Freiheit der Nation. - In: Märkische Heimat, Jg. 2, H. 5. Potsdam 1957, S. 381-382

13 Johann Philipp Becker (18091886) war Oberbefehlshaber der Badischen Volks­wehr. Er hatte bereits 1832 am Hambacher Fest teilgenommen, der großen, für die Republik werbenden Volksversammlung, was schließlich die völlige Unter­drückung der Preß- und Versammlungsfreiheit durch den Bundestag und die feudale Reaktion auslöste. Die Erfahrungen der Revolution machten Becker zum proletarischen Revolutionär. Seit 1860 war Becker einer der engsten Mit­streiter und Freunde von Karl Marx und Friedrich Engels. Er gab schließlich in Genf das OrganVorbote der 1865 gegründeten deutschen Sektion der I. Internationale heraus.

14 Wilhelm Werner: Und die Freischar war verloren. Freiburg und die badische Revolution. Eine Erinnerung an dieAchtundvierziger. In: Gestern und heute. Beilage derBadischen Zeitung. Nr. 14 vom 29./30. April 1967.

15 Friedrich Engels: Die deutsche Reichsverfassungskampagne. In: Marx, Engels, Lenin . ..: Zur deutschen Geschichte. Bd 2,1. Berlin 1954, S. 562

16 Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Berlin 1898, S. 611

Inge Hase (Zeulenroda)

Unterwegs mit Fontane

Alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat, sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir recht eigentlich leben.

Wie alles Wesentliche in unserer neuen sozialistischen Welt der Kollek­tivität bedarf, so wird auch die Literatur bei uns lebensnotwendig in ihrer ganzen Vielfalt gebraucht. Ihr Wert drückt sich nicht nur als mögliche schöne Beigabe des menschlichen Daseins aus, sondern vor allem darin, daß sie unseren Menschen hilft, ihren festumrissenen Platz in der Gesellschaft hier und heute und morgen zu erkennen; daß sie zielgerich­tete Aktivität für die Gestaltung unseres sozialistischen Alltags bewirkt; daß sie Antwort zu geben vermag auf die alles umfassende Frage nach dem Sinn unseres Lebens.

Dabei gehört es zu ihren Besonderheiten, daß sie tätige Menschen in ihrer spezifischen Umwelt beschreibend zugleich menschliche Werte setzt. Literarische Aussagen sind gesellschaftliche Werturteile, nicht zuletzt, weil die Existenzweise der Literatur eine gesellschaftliche ist. Da ist es schon wichtig, was das für Menschen sind, mit denen wir im Buch Umgang haben.

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