Heft 
(1973) 17
Seite
1
Einzelbild herunterladen

Ul (},1)

%

FONTANE

BLÄTTER

Band 3, Heft 1 (Heft 17 der Gesamtreihe)

1973

E. M. Volkov (Ivanovo, UdSSR)

Zur Problematik von Theodor Fontanes RomanElfi Briest

Übersetzt von Christa Schultze

Effi Briest ist der Gipfelpunkt im Schaffen Fontanes. Für das Jahr 1895 vermerkte der Dichter in seinem Tagebuch:Im Herbst erscheint ,Effi Briest 1 als Buch und bringt es in weniger als Jahresfrist zu 5 Auflagen, der erste wirkliche Erfolg, den ich mit einem Roman habe. 1 Das Buch erfreute sich bald allgemeiner Beliebtheit und wurde von der Kritik günstig beurteilt. Nach einem langen, oft widerspruchsvollen Schaf­fensweg tritt uns der Sechsundsiebzigjährige hier mit bewunderungs­würdiger Scharfsichtigkeit und Konsequenz entgegen. Während in seinen anderen Romanen Hervorragendes mehr vereinzelt anzutreffen ist, kon­zentriert sich inEffi Briest alles, was sein Autor an Können errungen hat. Er wandte sich wieder dem Thema des moralischen Zerfalls der Ehe zu; als Sujet benutzte er diesmal einen Duellskandal der Berliner Gesell­schaft, dessen Hauptperson der Baron von Ardenne war.

Am 21. Februar 1896 schrieb Fontane über die Entstehung des Romans an Friedrich Spielhagen:Mir wurde die Geschichte vor etwa 7 Jahren durdi meine Freundin und Gönnerin Lessing (Vossische Zeitung) bei Tisch er­zählt. ,Wo ist denn jetzt Baron A? fragte ich ganz von ungefähr. ,Wissen Sie nicht? Und nun hörte idi, was ich in meinem Roman erzählt. 2 Frau Lessing teilte dem Dichter die Geschichte Elisabeths und Armands von Ardenne mit. Armand war vielseitig interessiert; er zeichnete gut, musi­zierte und kannte sich auch in der Literatur aus. Seine Frau Elisabeth war der Abgott eines kleinen ausgewählten Freundeskreises. Dennoch litt sie oft unter der Unaufmerksamkeit und Taktlosigkeit ihres Mannes. So entschloß sie sich, ein neues Leben mit Emil Hartwich, einem Freunde ihres Mannes, zu beginnen. Ihre Beziehungen zu diesem blieben dem Ehe­mann nicht verborgen, und er forderte Hartwich zum Duell, wobei dieser

IgMen Q rmon h Jt / Ow d M d hl B

l

fo<hb*rc'ch GtriaoflUft

- !-«-V

4 c m 1 8"?