Anmerkungen
1 Wenn nicht anders angegeben, wird nach den Gesammelten Werken: Erste Reihe (Berlin, 1905), Band 8 zitiert.
2 Eine Auffassung, die dem Sinne Fontanes viel näher steht als unsere moderne Haltung gegen die MilCh, findet man in Turgenjews Neuland. Im 7. Kapitel dieses Romans, während die anderen Familienmitglieder Tee trinken, wird dem Erbsohn Kolia vor dem Schlafengehen ein großes Glas MilCh gegeben - ein unverkennbares Zeichen, daß er noch immer als Kind gilt. Erst an seinem Namenstag, der im folgenden Kapitel geschildert wird und wo er überhaupt mehr als Erwachsener behandelt wird, darf er Champagner trinken. Obwohl bekannt ist, daß Fontane - wahrscheinlich 1880 - diesen Roman gelesen hat, muß wohl die Frage des Einflusses dahingestellt bleiben.
3 Gesammelte Werke, Zweite Reihe, Band 9, S. 106.
4 Ebenda S. 98.
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5 In diesem Zusammenhang darf man vielleicht auf eine interessante Bemerkung hinweisen in einem Brief Fontanes an den Freund Karl Zöllner vom 19. August 1889, nur zwei Jahre nach Abschluß von Frau Jenny Treibei: „Ich bin nun mal nicht für .Milchsuppen*' vielleicht, weil iCh mir selber schon zu viel auf dem Gebiete frommer Denkungsart leiste“ (Briefe: Zweite Sammlung, Band 2, S. 210). Diese Bemerkung, die Züge aus zwei Stellen des Romans verbindet, darf als eindeutiges Zeichen dafür angesehen werden, daß der Dichter jene Erwähnungen der MilCh, der Kindheit, der Schwäche usw., in einem Zusammenhang verstanden haben will.
6 Vgl. Briefe: Zweite Sammlung, Band 2, S. 100.
7 Zitiert nach: Theodor Fontane, Sämtliche Werke (München 1959), Band 21,1, S. 497.
8 Macbeth' I, v.
9 Vgl. besonders Konrad Peters, Theodor Fontane und der Roman des 19. Jahrhunderts (Diss. Münster, 1932), S. 59.
10 Siehe seine Hamlet-Interpretation in Buch 4, Kapitel 13.
[Die Veröffentlichung erfolgt mit Genehmigung der Redaktion der Zeitschrift „German Life and Letters“, London.)