Würste und Gänsebrüste. 35 Das Stadtgymnasium Brandenburg zählte mit der Ritterakademie Brandenburg, der Latina in Halle und 4 Berliner Gymnasien zu den führenden Schulen Preußens. 36 Lau besteht, unter Auszeichnung mit einer Buchprämie, das Abitur im Jahre 1826 mit der Note I. 37
Person und Persönlichkeit des Rektor Dr. Barth werden für den Lebensgang August Lau’s mitbestimmend. Sechs Jahre nach Dr. Barths Tode, 1837, ehelicht August Lau, nunmehr Doktor der Philosophie, die Tochter Albertine Barth. In Studium und Beruf eifert August Lau seinem alten Rektor, seinem Schwiegervater, nach. Jedoch nicht nur im Wollen und ersten Vollbringen, in tüchtigem wissenschaftlichem Streben ähnelt der Eidam dem alten Herrn. Pädagogisches Ungenügen soll auch bei Dr. Barth — an sich (wie es heißt) „ein gutmütiger Optimist“ — wenn auch erst in höherem Alter und durch dieses bedingt zum Vorschein kommen. 38
IV. Student in Berlin 1826—1829. Hauslehrer in Swinemünde 1829—1831. Kandidat in Berlin 1831—1834. Dr. phil. der Universität Jena 1834.
„Zwanzig Jahre alt, bezog ich die (Berliner) Universität, um Theologie zu studieren.“
Unser Studiosus ist in den Studentenlisten dieser Universität unter Nr. 428/16 zu finden. Er wird am 15. 4. 1826 immatrikuliert, belegt und hört Vorlesungen und erhält diese testiert in den 6 Semestern Sommer 1826 bis mit Winter 1828/29. Wohnung: 1827/28 Sophienkirchgasse 18, 1829 Papenstraße 22. Exmatrikulation: 27. Februar 1829.
Gemäß Abgangszeugnis 39 hört Lau theologische Vorlesungen u. a. bei Schleiermacher'' 0 , philosophische Vorlesungen u. a. bei Hegel; bei diesem Philosophie der Religion, Psychologie und Anthropologie, Geschichte der Philosophie, Logik, Philosophie der Geschichte.
Das Zeugnis besagt u. a.: „(Lau) ... hat sich durch Fleiß und ordnungsgemäßes Betragen vorteilhaft empfohlen“. Übrigens bemerkt es, „daß von vorstehenden Vorlesungen das Honorar für ... (zwölf) derselben ... im Betrage von sechzig Talern in Gold dem Studiosus Lau bis nach seiner Anstellung gestundet worden ist“.
„Nachdem das akademische Jahrdritt vorüber war, begab ich mich nach Swinemünde* 1 in Pommern, um die Stellung eines Hauslehrers zu versehen. In Stettin erhielt ich, nach Beendigung meines ersten Theologie-Studiums, die Predigterlaubnis.“
Diese Prüfung „pro venia concionandi“ 42 und die weitere „pro schola“ 43 finden 1830, während des Swinemünde-Aufenthalts, statt.
Das curriculum vitae endet mit dem Satz:
„Nach 2 Jahren kehrte ich nach Berlin zurück und unterrichtete als Kandidat des Predigt- und Schulamts drei Jahre die Mädchen einer öffentlichen Berliner Schule.“**
Lau’s zweiter Berliner Aufenthalt, seine erste und einzige dortige Schullehrerzeit (Wohnung Französische Straße 43) 45 , wäre auf 1831—1834 zu datieren.
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