Heft 
(1974) 19
Seite
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Lorenzens Grabrede auf den alten Stechlin zu schreiben vermocht hätte, von der ich bei Ihnen mit größtem Beifall las, daß sie am 20. September 1948 an Fontanes Grabe rezitiert worden ist. ,J

Die Briefe Theodor Fontanes an Dehmel, die sich zuerst im Dehmel- Archiv in Hamburg-Blankenese befanden, sind mit diesem in den Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg übergegangen. Fünf der insgesamt zwölf Briefe wurden 1943 in der Ausgabe derBriefe an die Freunde. Letzte Auslese, herausgegeben von Friedrich Fontane und Hermann Frieke, zum erstenmal gedruckt. Sie werden hier zusam­men mit den bisher ungedruckten Briefen in chronologischer Folge wiedergegeben. Über die Existenz weiterer Briefe ist nichts sicher bekannt, doch läßt eine Äußerung Dehmels in einem Schreiben an Gustav Kühn (Silvester 19012. Januar 1902) die Annahme von Briefverlusten zu. 7

Der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg bin ich für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der bisher ungedruckten Briefe, Herrn Dr. Tilo Brandis und Herrn Dr. Rolf Burmeister für ihre Hinweise und ihre Hilfe zu großem Dank verpflichtet. Frau Vera Dehmel-Tügel, Ham­burg-Blankenese, habe ich für liebenswürdige Auskünfte, Herrn Joachim Schobeß, Potsdam, für die Anregung zu der vorliegenden Arbeit zu danken.

Bei der Wiedergabe der Brieftexte sind m und n stillschweigend in mm und nn aufgelöst worden.

Anmerkungen

1 Eberhard von Bodenhausen. Ein Leben für Kunst und Wirtschaft. Hrsg, von Dora Freifrau von Bodenhausen-Degener. Düsseldorf, Köln: Eugen Diederichs Verlag (1955), S. 71; in diesem Erinnerungswerk findet sich nur der oben zitierte Auszug aus Fontanes Brief abgedruckt; vollständig veröffentlicht wurde der Brief erstmals von Hans-Heinrich Reuter (Theodor Fontane. Unveröffentlichte Aufzeichnungen und Briefe. In: Sinn und Form 13, 1961, 5/6, S. 746 f.). Angemes­sen bezeichnet Reuter die Beziehungen zwischen Fontane und Dehmel alsrecht offiziell.

2 Ein weiterer Brief Theodor Fontanes an Eberhard von Bodenhausen, vom 26. März 1896, in dem er sich über Dehmels 1891 erschienene Gedichtsammlung Erlösungen äußert, ist ebenfalls in dem in, der vorhergehenden Anmerkung zitierten Erinnerungswerk in einem Auszugabgedruckt:Hochgeehrter Herr Baron, die »Erlösungen* habe ich gefunden, sie hatten sich versteckt, was gegen das Wesen der Erlösungen ist. Ich habe auch das dreimal unterstrichene ,Zu eng* gleich gelesen. In zwei, drei Tagen schicke ich das Buch, das doch anders zu sein scheint als die beiden anderen, ebenso subjektiv, aber weniger mit dem eigenen Ich beschäftigt, gegen das ich, wenn es zuviel wird, etwas eingenommen bin... (A. a. O., S. 7.). Dehmels GedichtZu eng. Aus den Papieren eines Arztes behandelt das soziale Elend in der Großstadt. Der Titel spielt auf die Wohnungsnot an. Dieses Gedicht steht aber nicht in denErlösungen, sondern in der 1893 erschienenen SammlungAber die Liebe. Ein Ehemanns- und Men­schenbuch.

3 Vgl.Kritische Jahre Kritiker-Jahre, besonders den AbschnittParkettplatz Nr. 23 (Nymphenburger Fontane-Ausgabe, Bd. XV, S. 390).

4 Vgl. Thomas Mann. Briefe 18891936. Hrsg, von Erika Mann. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1961. S. 70, 114 und 155.

5 Sie sind auch in Kopien Dehmels nicht überliefert, da der Dichter erst im Jahre 1900 dazu überging, jeden ihm wichtig scheinenden Brief, den er schrieb, zu kopieren. In der in Dehmels Villa in Blankenese aufgestellten kleinen

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