Culturvölker bei Übertragung der Civilisation folgt. Es sind dies That- sachen, welche Herrn Fontane auf Anfrage von verschiedenen Seiten gerne bestätigt werden dürfen. Möglicherweise wird der Dichter dadurch bestimmt, sich einem freundnachbarlichen Volk gegenüber zu entschuldigen.“
Diese Zeilen sind die niederländische Abwehr.
Nach der Überprüfung dieses Artikels läßt sich m. E. folgendes fest- steilen :
a) Fontane hat diese Berichte von zwei Kampfzeugen aus der holländischen Kolonialarmee beim Konzipieren des Gedichts benutzt. 7
b) Der Verfasser des Artikels im „Börsen-Courier“ gibt den späteren Angriff der „Deutschen Wochenzeitung in den Niederlanden und Belgien“ (so lautet der volle Name) auf das Gedicht Fontanes nur teilweise wieder, denn in obigem Text ist weder der Terminus „alter Barde“ noch „Meister der Grobschmiedekunst“ vorhanden-
c) Die nächste Untersuchung müßte sich mit der Frage beschäftigen, ob der vollständige Text des Artikels aus der „Deutschen Wochenzeitung“, den Fontane vor dem 17. März (Datum des Dankbriefes Fontanes an Stephany) erhielt, nachweisbar ist.
d) Wenn man darauf achtet, daß das 2., 4. und 5. Heft des „Pan“ zwischen September 1895 und April 1896 erschienen sind, dürfen wir das Erscheinen des 4. Heftes, worin das Gedicht „Die Balinesenfrauen auf Lombok“ veröffentlicht wurde, auf Ende Dezember 1895 oder Anfang Januar 1896 ansetzen.
e) Wenn das stimmt, mußte der betreffende Artikel in den zwischen diesem Terminus post quem und dem 17. März 1896 (Terminus ante quem) erschienenen Nummern der „Deutschen Wochen-Zeitung“ nachweisbar sein.
f) Leider habe ich in der Nederlandse Persbibliotheek in Amsterdam nur einzelne Exemplare dieser Wochenzeitung vorgefunden und darunter befanden sich keine Exemplare aus der oben angedeuteten Periode.
g) Wahrscheinlich hat Fontane die Ursachen, die zum Kriege gegen die Balinesen führten, nicht gekannt.
Interessant ist die empfindliche Reaktion der „Deutschen Wochenzeitung“ ; sie erteilt Fontane den Rat, „sich einem freundnachbarlichen Volke gegenüber zu entschuldigen“. Die absichtliche Verneinung des poetischen Gehalts des Gedichts, die Fontane kritisiert, wird von der anderen Seite als Spitze gegen ihn verwendet („Ein Dichter mag ..- mit Herzblut zu fixieren“). Das Hinmetzeln der Balinesenfrauen wird von der „Deutschen Wochen-Zeitung“ nur von einem militärischen Standpunkt aus verteidigt („Ein Soldat, der ... das Recht des Stärkeren“).
Weitere Anhaltspunkte für die Verurteilung der imperialistischen Methoden in den Kolonien durch die Kolonialmächte bieten die Zeilen, die Fontane seinem Gedicht anhängen wollte. 8
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