Heft 
(1974) 20
Seite
251
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Anmerkungen

Die Handschriften der beiden Entwürfe befinden sich im Theodor-Fontane-Archiv der Deutschen Staatsbibliothek in Potsdam. Für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dankt der Herausgeber dem Archiv und seinem Leiter, Herrn Bibliotheksrat Joachim Schobeß.

Bei der Wiedergabe der Texte wurden Orthographie und Interpunktion moderni­siert. Auf unsichere Lesungen wird durch ein Fragezeichen hingewiesen; nicht lesbare Wörter werden durch Punkte ersetzt. Von Fontane gestrichene Textteile sind, wenn sie sich entziffern ließen, in den Anmerkungen aufgeführt. Auf die nachträgliche Einfügung eines Wortes über der Zeile machen ebenfalls die An­merkungen aufmerksam.

Die Hervorhebungen im Text stammen von Fontane. Alle Zusätze des Heraus­gebers stehen in eckigen Klammern.

1 Dem GedichtJohann der Seifensieder (1738), das weder von Magnus Gottfried Lichtwer noch von Konrad Pfeffel, sondern von Friedrich von Hagedorn (17081754) stammt, liegt ein Stoff zugrunde, dessen Erzähltradition sich bis ins Altertum zurückverfolgen läßt (vgl. E. K. Grotegut: The popularity of Fried­rich von Hagedorns Johann der Seifensieder. In: Neophilologus 44 [I960], S. 189195). Hagedorns Seifensieder, der von der Hand in den Mund lebt, dabei aber stets fröhlich ist und gern singt, erhält von einem reichen Schlem­mer, den Johanns Gesang stört, ein Geschenk von 50 Talern mit der Bedingung, fortan nicht mehr zu singen. Doch die Bewachung dieses kleinen Schatzes bereitet Johann nur Sorgen, beeinträchtigt seinenfrohen Sinn, so daß er das Geld zurückgibt, um seineFreiheit wiederzuerlangen, deren Glück nach seinen Wortenkein Gold bezahlt. (Das Gedicht ist enthalten in: Das wahre Glück, ein Mensch zu sein. Lyrik der Aufklärung und des Sturm und Drang. Hrsg, von Jochen Golz. Berlin 1973, S. 119122.)

launsre über der Zeile.

lb hinterLiteratur gestrichenund Leben.

2 Der Stoff war in Frankreich u. a. von Lafontaine und Lesage behandelt worden.

3 (franz.) Sandverkäufer, Sandmann. Es ist unklar, an welchesOriginal Fon­tane denkt. Bei den Autoren, die den Stoff bearbeiteten, ist z. T. von einem Schmied, z. T. von einem Schuhmacher oder Flickschuster (franz.: savetier) die Rede.

3a hinterdieses gestrichengesegneten.

3bmuntren über der Zeile.

3callzu über der Zeile.

3dAber über der Zeile.

4 Ein wiedererstandener Geßner; gemeint ist der schweizerische Dichter Salomon Geßner (17301788), der besonders durch seineIdyllen (1756-72) in Prosa bekannt geworden ist.

5 Eine solcheUmwertung hatte Friedrich Nietzsche in seiner SchriftGötzen­dämmerung (1889) gefordert, nachdem er schon 1886 auf dem Umschlag seines WerkesJenseits von Gut und Böse eine Publikation mit dem TitelDer Wille zur Macht. Versuch einer Umwertung aller Werte angekündigt hatte, die Jedoch nie erschienen ist (vgl. den Nachbericht des Herausgebers in: F. Nietz­sche: Werke. Abt. l. Bd. 8. Leipzig 1906, S. 448). Als 1. Buch eines von Nietzsche angeblich geplanten WerkesUmwertung aller Werte wurde 1895 ein Entwurf in aphoristischer Form u. d. T.Der Antichrist veröffentlicht.

5a hinterdie gestrichenZahl.

5bdramatische über der Zeile.

6 Die berüchtigten spanischen Konquistadoren Hernando Cortez (1485-1547) und Francisco Pizarro (14781541) eroberten Mexiko und das Inka-Reich (Peru, Chile). Pizarros Schuld, Triumph und Ende bildet den Gegenstand von Fontanes dreiteiligem GedichtVergeltung (entstanden 1837/39; vgl. Th. Fontane: Sämt­liche Werke. Bd. 20. München 1962, S. 368-373). Die Geschichte der Entdeckung Amerikas und die Eroberungszüge der beiden Konquistadoren nannte Fontane ausdrücklich, als er am Schluß vonMeine Kinderjahre aufzählte, was er in der Schule gelernt hatte.

7 Robert Baron Clive of Plassey (17251774), englischer Kolonialpolitiker, 1764 zum Gouverneur von Ostindien ernannt.

8 Warren Hastings (1732-1818), englischer Kolonialpolitiker, seit 1774 General­gouverneur in Ostindien.

8aLügner [?] über der Zeile wiederholt.

8bnackte über der Zeile.

9 (engl.) Baumwolle.

10 (engl.) Lumpenwolle.

10aim Kleinen und Alltäglichen über der Zeile.

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